Es sind dramatische Fälle. Wie Michael Goolaerts (23, Be), der bei Paris-Roubaix nach einem Herzstillstand tot vom Velo fällt. Oder der seines Landsmannes Richard Depoorter. Er wird am 16. Juni 1948 im Tunnel Fedenwald oberhalb von Wassen von einem Begleitfahrzeug überfahren. Es ist der einzige tödliche Unfall in der Geschichte der Tour de Suisse.
In den Formel-1-Rennen und -Trainings sind seit 1953 insgesamt 32 Piloten tödlich verunglückt. Seit dem Tod des Olympiasiegers Fabio Casartelli (1995) in den Pyrenäen der Tour de France beklagt der Internationale Radsport 71 verstorbende Rennfahrer – 26 davon sind Belgier. Von den 32 Profis und 39 Amateuren sterben 26 im Rennen.
Es gibt keine Fangzäune wie bei den alpinen Abfahrern, keine Auslaufzonen wie in der Formel 1, keine Schutzkleidung wie im Töff-GP. Cancellaras Teamkollege Wouter Weyland (Be) stürzt 2011 am Giro. Er stirbt 26-jährig an einem Schädelbruch.
Die anderen werden im Training von Autos oder Lastwagen überfahren. Sterben im Bett oder beim Zahnarzt. Tragisch der Fall von Denis Zanette (33). Der Italiener geht 2003 zum Zahnarzt. Will sich ohne örtliche Betäubung die Zähne reinigen. Auf dem Stuhl wird er ohnmächtig, stirbt an einem vererbten Herzfehler.
Und es gibt natürlich auch die Dopingopfer wie José Maria Jimenez (Sp, ✝2003/ Herzversagen), Marco Pantani (It, ✝2004/ Herzversagen) oder Frank Vandenbroucke (Be, ✝2009/ Lungenembolie). Alle drei pflegten langjährigen Doping-Missbrauch. Sie scheiterten am Druck. Litten an Depressionen, flüchteten in alkoholischen Exzesse und Kokain.