Gregory Rast fährt seit 15 Jahren als Radprofi um die halbe Welt. Viel hat der frühere Leutnant von Fabian Cancellara erlebt. Als „Schneepflug“ hat er dem Berner mach einen Gegner aus dem Weg geräumt. Doch an so eine Saukälte wie die letzten Tage auf Mallorca kann er sich nicht erinnern.
«In den Aufstiegen auf der Insel hat es gar geschneit», erklärt der Zuger. «Zum Glück hatten wir die ganze Winterausrüstung dabei.» Nach den täglichen bis zu sechsstündigen Ausfahrten wartete für die Profis wenigstens keine «Malle-Absteige». Das Trek-Team logiert in einem Luxus-Kasten mit Heizung. Und zu seinem 37. Geburtstag vor zwei Tagen, offerierte ihm die Teamleitung nach einem heissen Bad noch eine grosse Torte, was auch das Gemüt wärmte.
Es gab Momente, da wollte er mit seinen Teamkollegen in Australien tauschen. Die fahren an der Tour Down Under das erste WorldTour-Rennen der Saison. Als er aber hörte, dass dort unten die Etappen wegen der grossen Hitze mit Spitzenwerten bis zu 47 Grad, verkürzt wurden, meinte er trocken. «Plus 40 Grad muss ich nicht einmal Badeurlaub haben. Da sind mir ein paar Grad minus schon lieber.»
Gregory Rast flog am Mittwoch in Schweiz zurück. Das Training für sein erstes Rennen Ende Januar (Dubai-Tour) geht weiter – am Wochenende strampelt er im Tessin. Höhepunkt seiner zweitletzten Saison als Radprofi wird dann der Prolog der Tour de Suisse (10. Juni). Der Prolog führt 500 Meter an seinem Haus in Cham vorbei.