Dem 21-jährigen Radprofi Antonio Tiberi stehen ungemütliche Tage und Wochen bevor. Zwar kam er, nachdem er die Katze von San Marinos Tourismus-Minister erschossen hatte, mit einer tiefen Geldstrafe davon, dabei dürfte es aber nicht bleiben.
Federico Amati, der Besitzer der Katze, zeigte sich vom Urteil des Gerichts jedenfalls enttäuscht und will es nicht dabei belassen. Amati weiss in der «Corriere della Sera» Tiberis Ehrlichkeit zwar zu schätzen, will sich aber für eine Ausschaffung des Radprofis starkmachen: «Trotzdem müssen wir diesen Leuten keinen Wohnsitz geben.»
Vom Team suspendiert – Welle der Empörung über «Witzstrafen»
Mit dem Gefühl, dass Tiberi für seine Dummheit zu leicht davon gekommen ist, steht der Tourismus-Minister San Marinos definitiv nicht allein dar. Sein Team hat sich mittlerweile zum Urteil geäussert und ihn für 20 Tage suspendiert. Viel zu wenig, wenn man sich die Reaktionen im Netz dazu anschaut. Bei dieser Strafe dürfte es aber nicht bleiben.
Luca Guercilena, Geschäftsführer von Tiberis Rennstall Trek-Segafredo, kritisiert seinen Schützling gegenüber oasport.it schwer und kündigt weitere Sanktionen an. «Das war eine schwere und unverantwortliche Tat, wie er selbst zugab. Und dann hat er uns als Team nicht gewarnt, was genauso schlimm war. Wir haben mit einer minimalen Suspendierung begonnen, werden weitere Fakten analysieren und dann entscheiden, ob wir härtere Massnahmen ergreifen.»
Tiberi selbst hat sich auf seinem Twitter-Kanal nochmals entschuldigt und angekündigt, all sein Preisgeld der kommenden Saison an Tierschutzorganisationen in San Marino zu spenden. Eine Geste, die vielen nicht genügt, finden sie doch, dass der Radprofi eine längere oder eine Gefängnisstrafe hätte erhalten sollen. (dti)