Kein Zweifel – Peter Sagan ist der Tiger Woods des Radsports. Der 28-jährige Slowake bringt alles mit, um den Radsport noch populärer zu machen. Er hat das Charisma, um auch Nicht-Fans anzusprechen. Wie er das macht? Mit frechen Aussagen wie «ich will nicht der zweite Eddy Merckx sein. Sondern der erste Peter Sagan.»
Die Sagan-Witze, Sagan-Anekdoten, Sagan-Posen, Sagan-Videos mit den Wheelies sind auf den Social-Media ein Renner. Peter Sagan, mit einem Jahressalär von 6 Millionen Euro ist der teuerste Radprofi ever. Er steht für Spass und Unterhaltung. Von ihm erwarten die Fans aber auch Siege – und zwar in grossen Rennen. Das ist ihm dieses Frühjahr bis jetzt nicht gelungen. Und das macht ihn sauer.
Nicht weil er die ganze Meute den ganzen Renntag am Hinterrad hat, mit dieser Situation hat er sich eigentlich arrangiert. Doch nun hat das Team Quick-Step (mit bis zu 4 Leadern am gleichen Rennen) das Rezept gefunden, ihn zu schlagen. Sagan selbst will sich nicht alleine gegen die Armada stellen: «Ich spiele doch nicht den Dummen und mache die ganze Arbeit alleine.»
Der dreifache Strassen-Weltmeister ist also sauer. Sagan nörgelt weiter: «Ich stelle mir Fragen über die Mentalität und Taktik der Anderen. Es gibt keine Kooperation, um etwas gegen den Quick-Step- Block zu unternehmen. Sie fahren alle gegen mich und wollen nicht zusammenarbeiten, also kann Quick-Step machen, was es will.»
Der viermalige Roubaix-Sieger Tom Boonen (37) weist den Sagan zurecht. «Er sollte seinen Mund halten», sagt er im belgischen TV. «Mangelnde Kooperation? Sagan selbst sitzt ja immer am Hinterrad der anderen.» Er selbst versuche immer, von der Arbeit anderer Teams zu profitieren, so Boonen weiter: «Das ist ja auch nichts Falsches. Aber dann muss man nicht rumjammern.»