Rad-Hooligans an der Tour de France
Die Angst fährt mit!

Die Tour zittert vor dem nächsten Samstag. Vor der Fahrt auf die Alpe d’Huez und vor besoffenen Idioten.
Publiziert: 20.07.2015 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:39 Uhr
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Nicht alle Radfans sind Chris Froome an der Tour de France wohlgesinnt.
Foto: Keystone
Von Hans-Peter Hildbrand

Es ist heiss entlang den Strassen der Tour de France. Im Schnitt warten die Zuschauer – total sind es etwa 14 Millionen – über sechs Stunden auf die Fahrer. Sie campen, sie feiern, sie haben Spass. Und sie trinken.

Doch es sind nicht die Festhütten, es sind einige wenige Idioten, die das gute Image der Fans kaputtmachen. Den Hass dieser Hooligans bekommt aktuell das Team Sky zu spüren.

Sie spucken Leader Froome ins Gesicht. Werfen ihm einen Becher Urin an den Körper. Teammanager Sir Dave Brailsford sagt, die französische Menschenmenge sei «ausser Kontrolle». Er bezeichnet die Meute als «Fussball-Mob».

Das alles ist nicht neu im Radsport. Auch früher gab es eine Meute, die spanische. Anfang der 90er, als die Vuelta fest in Schweizer Füssen war.

1992 bis 1998 dominierten Tony Rominger (3 Gesamtsiege) und Alex Zülle (2). 1992 warfen sie Rominger in Avila eine Bierflasche an den Kopf, zwei Jahre später in Segovia musste er sich vor einem Steinhagel schützen. Dasselbe musste Bernard Hinualt (Fr) 1983 im Baskenland erfahren. Und auch Alex Zülle hatte bange Momente, als ihn asturische Fans (Anhänger von Romingers CLAS-Team) in den Bergen behinderten.

Zülles Teamchef Manolo Saiz rief danach der versammelten Once-Mannschaft die Regeln über den Umgang mit Menschen in Erinnerung. Die da heissen: kein böses Wort, keine abschätzigen Gesten. Und stets lächeln sollen sie. Und sich Zeit nehmen für die Fans. Schlicht: keine Angriffsfläche bieten.

«Es tönte so, als seien wir Barbaren», sagte Zülle damals.

Doch so ein paar Benimmregeln würden der arroganten Sky-Truppe um Teamchef Sir Brailsford und Tour-Leader Froome die nächsten Tage auch guttun.

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