Prima, Primoz! Als erster Slowene überhaupt gewinnt Primoz Roglic eine Grand Tour. Die Vuelta-Schlussetappe nach Madrid – der Holländer Fabio Jakobsen (23) gewinnt im Sprint – verkommt dabei zur Triumphfahrt, wie üblich wird der Leader nicht mehr attackiert. «Es waren 20 verrückte Tage, mit vielen brutalen Etappen. Aber jetzt kann ich alles geniessen, es ist fantastisch», so Roglic.
Erstaunlich: Bis 2011 hatte der Super-Zeitfahrer mit Velos nichts am Hut, er war Skispringer und wurde einst gar Juniorenweltmeister mit dem Team. Doch nach einem schweren Sturz sattelte er um – mit Erfolg.
Wobei Roglic lange als Spezialist für kurze Rundfahren galt – er gewann unter anderem zweimal die Tour de Romandie (2018 und 2019). Über drei Wochen ging ihm meistens die Puste aus. Bis jetzt. Nach Platz 3 im Giro, wo er das Leader-Trikot nicht verteidigen konnte, steht er bei einer grossen Rundfahrt endlich zuoberst.
Auf die Frage, ob er 2020 in der Tour de France angreifen würde, sagt Roglic: «Die Tour? Warum nicht?» Brisant: Tom Dumoulin (Giro-Sieger 2017) wird in der kommenden Saison zu seinem Team Jumbo-Visma stossen. Das holländische Team hat dann zwei Top-Rundfahrer in den Reihen – ob es da Knatsch gibt?
Übrigens: Gesamt-Zweiter der Vuelta wird Oldie Alejandro Valverde (Sp, 2:33 Minuten zurück), Dritter das 20-jährige Rad-Talent Tadej Pogacar (Slo, 2:55).