Der Altmeister zeigt den Jungen wie schon letzten Sonntag in Albstadt erneut den Meister. Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter (32) feiert in Nove Mesto den 28. Weltcup-Sieg seiner Karriere. Es ist einer der Sorte ultraknapp.
Auf der Zielgeraden liefert sich Schurter nach sechs Runden und fast 82 Minuten mit dem Neuseeländer Anton Cooper (23) einen fantastischen Sprint. Beide treten mit voller Kraft in die Pedale. Der Schweizer ist um eine halbe Reifenbreite schneller im Ziel. Es ist die knappste Entscheidung in der Geschichte des Weltcups! Dritter wird mit acht Sekunden Rückstand der Franzose Maxime Marotte.
Schurter sagt: «Es war verrückt. Wohl der härteste Sprint, den ich je machen musste.» Der Bündner und Gesamtweltcupleader liebt diese Strecke, wo er auch schon Weltmeister wurde.
Die Ränge der weiteren Schweizer: 4. Lars Forster, 7. Florian Vogel, 12. Andri Frischknecht.
Pech haben zwei von Schurters ärgsten Rivalen. Der Neuseeländer Sam Gaze muss mit Plattfuss am Vorderrad in der 1. Runde und mit einer Verletzung am Arm aufgeben. Wenig später stürzt auch Mathieu Van der Poel und fällt ebenfalls aus.
Neff sprintet auf Platz zwei
Auch das Frauen-Rennen in Nove Mesto entpuppt sich als Spektakel-Zweikampf zwischen Weltmeisterin Jolanda Neff und der dänischen Routinier Annika Langvad. Beide dominieren mit je einem Weltcup-Sieg die Saison.
In Tschechien sind Neff und Langvad der Konkurrenz ebenfalls voraus. An der Spitze gibts ein Hin und Her bei der Führung. Beide Stars versuchen sich abzusetzen, in der technisch schwierigen Abwärtspassage im letzten Streckendrittel gelingt es Neff fast, doch Langvad zündet ihrerseits den Turbo.
Es kommt nach fünf Runden zum Spurt auf der Zielgeraden. Die Dänin nutzt einen kurzen Moment des Zögerns von Neff aus und sprintet in einem schnellen Rennen in 1:20:37 Stunden zum Sieg. Für Langvad ists der achte Weltcup-Erfolg der Karriere. Als zweitbeste Schweizerin fährt Alessandra Keller als 8. ins Ziel.
Im Gesamtweltcup hat die 34-Jährige mit 798 Punkten nun die Führung vor Neff inne. Diese liegt 38 Zähler zurück. Auf dem dritten Platz ist die Französin Pauline Ferrand Prevot (586) klassiert.
Jolanda sagt zum heissen Kampf mit Langvad: «Wir fuhren fast auf dem gleichen Level. Es war ein hochspannendes Rennen. Ich bin mehr als happy mit Platz zwei.»
Der Saisonauftakt mit einem 6. Platz im März, dem Sieg in Albstadt an Pfingsten und dem heutigen zweiten Rang ist Neff geglückt. «Noch vor drei Monaten hätte ich nicht damit rechnen können», erklärt sie weiter. Sie brach sich das Schlüsselbein Ende Januar.
Im Weltcup folgt jetzt eine mehrwöchige Pause, weiter gehts vom 6.-8. Juli im italienischen Val di Sole.