Philipsen gewinnt letzte Etappe
Jonas Vingegaard macht den Tour-Sieg perfekt

Jonas Vingegaard ist der strahlende Sieger der Tour de France. Die letzte Etappe entscheidet Jasper Philipsen für sich. Fürs Schweizer Quartett hingegen war die Frankreich-Rundfahrt eine Enttäuschung.
Publiziert: 24.07.2022 um 20:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2022 um 20:20 Uhr
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Der neue Tour-Sieger Jonas Vingegaard (im Gelben Trikot) stösst in der Schlussetappe mit seinen Teamkollegen an.
Foto: THOMAS SAMSON / POOL

Jasper Philipsen gewinnt die 21. und letzte Etappe der 109. Tour de France in Paris. Jonas Vingegaard macht seinen ersten Tour-Triumph perfekt.

Der Belgier setzte sich im prestigeträchtigen letzten Sprint der Rundfahrt auf den Champs-Élysees vor Dylan Groenewegen und Alexander Kristoff durch und feierte seinen zweiten Tagessieg.

Zweiter dänischer Sieger

Jonas Vingegaard brachte das Maillot jaune wie erwartet sicher durch die letzten 116 km ins Ziel. Der 25-Jährige ist der zweite dänische Tour-de-France-Sieger nach Bjarne Riis vor 26 Jahren.

Vingegaard entschied auch die Wertung des besten Bergfahrers für sich. Das grüne Trikot für die meisten Sprintpunkte ging an den dreifachen belgischen Etappensieger Wout van Aert, den kämpferischsten Fahrer in diesem Jahr. Der entthronte Champion Tadej Pogacar sicherte sich als Gesamtzweiter zum dritten Mal in Folge das weisse Trikot für den besten Nachwuchsfahrer.

Schweizer mit bescheidener Tour

Ein 4. Platz von Stefan Küng - dies ist das beste Resultat eines Schweizer Fahrers an der Tour de France 2022. Küng kann für sich noch die Plätze 11 und 14 aus den zwei Zeitfahren beanspruchen, Stefan Bissegger einen 19. Platz in der 4. Etappe. Es ist ein ziemlich bescheidener Output für die ambitionierten Schweizer Radrennfahrer, nachdem an der Tour 2020 noch grosse Aufbruchstimmung geherrscht hatte.

Zwei Jahre nach den Husarenritten von Marc Hirschi auf drei Etappen-Podests sowie Küng und Michael Schär als weitere auffällige Fahrer hatte sich das Schweizer Schattendasein zumindest teilweise angekündigt. Küng, Hirschi und Silvan Dillier waren in den Wochen vor dem Tour-Start coronapositiv und kämpften alle noch mit den Folgen der Erkrankung.

Küng im Auftaktzeitfahren chancenlos

Küng gelang es vor allem wegen Corona, aber auch aufgrund der Geburt seines ersten Sohnes nicht, die starke Form aus der Tour de Suisse zu konservieren. Im Auftaktzeitfahren in Kopenhagen war er ohne Siegchance, am zweiten Tag handelte er sich eine Geldbusse ein, weil er Ruben Guerrero nach einem Wortgefecht am Helm packte. Danach lief es ihm immerhin ein wenig besser.

Aus einer Ausreissergruppe heraus schaffte Küng in der 13. Etappe mit Ziel in Saint-Etienne den 4. Platz, dazu leistete er auch in den Pyrenäen wichtige Helferdienste für David Gaudu. Nach Platz 11 im Zeitfahren am vorletzten Tag hielt er aber nüchtern fest: «Ich kam über die ganze Tour nicht über 90 Prozent meines Leistungsvermögens hinaus. Wenn du weisst, wozu du fähig wärst, du aber im Moment einfach nicht auf dieses Niveau kommst, ist es extrem frustrierend.»

Hirschi als Helfer vorgesehen

Von Marc Hirschi wären auch ohne Corona keine verwegenen Ausritte zu erwarten gewesen, weil er im Team UAE von Tadej Pogacar, wie Dillier bei Alpecin-Deceuninck, ohnehin als Helfer vorgesehen war. Nach dem positiven Coronatest während der Tour de Suisse stand der 23-jährige Berner zunächst nicht einmal im Aufgebot, rückte durch einen Ausfall aber im letzten Moment nach. In dieser Verfassung war Hirschi aber ein Schatten seiner selbst. Sein grösster Gegner war der Besenwagen.

So blieb Stefan Bissegger als möglicher Heilsbringer. Doch so laut sich der Thurgauer als Siegesanwärter in Position gebracht hatte, so leise erloschen seine Hoffnungen durch Stürze und Defekte. Beim Tour-Start in Kopenhagen stürzte Bissegger auf nasser Unterlage zweimal, im Zeitfahren am vorletzten Tag liessen ihn das Hinterrad, die Gangschaltung und der Teamfunk im Stich. «Enttäuschend» sei das, sagte Bissegger gegenüber Eurosport, bevor er in der Schlussetappe zumindest noch ein paar Punkte in einem Zwischensprint sammelte. Es waren die letzten international erhörten Worte eines Schweizers an der 109. Tour de France. (SDA)

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