Nach langen zwölf Jahren ist es endlich passiert – «grande Italia»! Mit Vincenzo Nibali (It) gewinnt nach Filippo Pozzato (2006) wieder ein italienischer Radprofi. Und nach Laurent Fignon (1989) ist der Sizilianer der erste Tour-de-France-Gewinner, der in Sanremo triumphieren kann.
Der beste Abfahrer der Welt hat ein immenses Rundfahrten-Palmares: Siege an der Tour de France (2014), am Giro (2013/2016) und Spanien-Rundfahrt (2010) – er ist der einzige noch aktive Fahrer mit Siegen an allen drei grossen Rundfahrten.
Keiner hat ihn auf der möglichen Siegerliste geschrieben. Alles redete nur von Peter Sagan – der auf Rang 6 aber enttäuscht. Nibali hat bewiesen, dass er Klassiker gewinnen kann. Und zwar die härteste von allen, die Lombardei-Rundfahrt (2017).
Jetzt gewinnt er Mailand-Sanremo. Nach Fabian Cancellara (2008) ist Nibali der erste Solosieger auf der Via Roma. «Ich hatte sehr gute Beine. Aber ich finde fast keine Worte für diesen Erfolg. Als ich nach dem Poggio 20 Sekunden Vorsprung hatte, gab ich einfach nur noch Vollgas. Aber sicher war ich mir erst auf den letzten 50 Metern.»
Und er beerdigt damit gleich den Mythos, dass nie der beste gewinnt. Er war der beste und auch intelligenteste. Was bleibt: Es ist ein leichtes Rennen, das aber schwierig zu gewinnen ist.