Egan Bernal, der Sieger der Tour de France 2019, wurde bei einem Trainingsunfall in seiner Heimat Kolumbien schwer verletzt. Lokalen Medienberichten zufolge prallte der 25-Jährige bei einer Trainingsfahrt mit seinen Teamkollegen von Ineos-Grenadiers gegen einen stehenden Linienbus und musste danach in ein Spital überführt werden. Dort stellten die Ärzte ein sogenanntes Polytrauma fest, das eine Operation erfordere, wie die Klinik in der Nähe von Bogota mitteilte.
Mit diesem Begriff werden gleichzeitig erlittene und lebensgefährliche Verletzungen an verschiedenen Körperregionen beschrieben. Laut seinem Team Ineos-Grenadiers sei Bernal beim Spitaleintritt "bei Bewusstsein" gewesen. Kolumbianische Medien, die sich auf Angehörige des letztjährigen Giro-Siegers beriefen, berichteten davon, dass Bernal beim Aufprall Brüche im Oberschenkel und in der Kniescheibe erlitten hatte.
Der Unfall erinnert an den schweren Crash des früheren Ineos-Fahrers Chris Froome. Der viermalige Tour-de-France-Gewinner war im Juni 2019 bei einer Streckenbesichtigung bei der Dauphiné-Rundfahrt von einer Windböe erfasst und gegen eine Hauswand geschleudert worden. Froome hatte dabei unter anderem einen komplizierten Oberschenkelbruch erlitten und konnte bis heute nicht wieder sein früheres Leistungsniveau erreichen.
Erst vor zwei Wochen gab Ineos-Grenadiers bei der Vertragsverlängerung mit Bernal bis ins Jahr 2026 bekannt, dass der Südamerikaner die britische Equipe an der Frankreich-Rundfahrt im Juli als Leader anführen soll. (SDA/nab)