Nach vier Goldmedaillen hat Fabian Cancellara nun auch eine bronzene Auszeichnung. Er hat sie sich auf den 57,9 km hart erkämpft. «Schade, dass die Funkverbindung schon nach fünf Kilometern zusammenbrach», bedauert der Schweizer. Durch die Panne ist er über den Stand des Rennens nie informiert. Ein klarer Nachteil.
Er wird hinter dem dreimaligen Weltmeister Tony Martin (De) und Tour-Sieger Sir Bradley Wiggins (Gb) Dritter. Eine Frage stellt sich: Hat sich der Start von Fabian Cancellara im Hinblick auf das Strassenrennen am Sonntag gelohnt?
Offensichtlich war er noch am Montag nicht von einem Start überzeugt. «Wir haben uns den Start beim Zeitfahren gewünscht», sagt Thomas Peter, Technischer Direktor von Swiss Cyling. «Aber Druck machten wir keinen.»
Konkreter wird da schon Luca Guercilena, Cancellaras Teamchef im neuen Trek-Team und zugleich auch Nationalcoach. «Ein Spezialist wie Cancellara muss das Zeitfahren an einer WM bestreiten.» Für den Italiener ist klar, dass Cancellara für das Strassenrennen keine Kräfte verpufft hat. «Wir haben vor den grossen Rennen immer am Mittwoch ein sehr intensives Training gemacht. Jetzt ist es hier halt ein Rennen.»
Hattrick für Panzer Martin
Doch die nahezu komplett flache Strecke ist nichts für Cancellara. Sie spielt dem kraftvollen Tony Martin, den sie hier in Italien den «Panzerwagen» nennen, in die Füsse. Der gelernte Polizeimeister ist nach dem Australier Michael Rogers (2005 bis 2005) erst der zweite Fahrer, der sich beim WM-Einzelzeitfahren den Hattrick sichert.
«Ich bin mit Bronze zufrieden», sagt Cancellara, der sich an der Pressekonferenz langweilt. Fragen über seinen Start, seine Form und seine Ziele für das Strassenrennen beantwortet er nicht. «Ich will erst mal eine Stunde mit meiner Familien und den Teamkollegen ein Glas trinken und die Medaille feiern.» Ein Testlauf für Sonntag?