Der tiefe Fall des früheren Toursiegers Jan Ullrich nimmt offenbar kein Ende. Die nächste Wende im Drama um den ehemaligen Rad-Profi: Er wird in eine psychiatrische Klinik in Frankfurt zwangseingewiesen. Dies schreibt «Bild» am späten Freitagabend.
Offenbar ist Ullrich nach seiner Freilassung auf dem Polizei-Präsidium wieder durchgedreht. Er weigert sich, in die Entzugsklinik zu fahren. Also entscheiden die Polizei-Beamten: Ullrich muss sofort in die Psychiatrie.
Früher am Tag wurde bekannt, dass in Deutschland die Mordkommission gegen Ullrich ermittelt. Der Vorwurf: Ullrich soll eine Prostituierte gewürgt haben.
Was ist passiert? Am Donnerstag war der 44-Jährige von seinem Wohnsitz auf Mallorca nach Deutschland gereist, um einen Entzug zu beginnen. Doch die guten Vorsätze hielten scheinbar nicht lange. Gemäss «Bild» wurde Ullrich am Freitagmorgen gegen 6 Uhr im Frankfurter 5-Sterne-Hotel «Villa Kennedy» von der Polizei festgenommen.
Angeblich habe das gefallene Rad-Idol die Frau massiv gewürgt. Diese konnte sich aber befreien und lief schreiend aus dem Hotelzimmer. Nun werde geprüft, ob gegen Ullrich wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt wird, so «Bild».
Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte gegenüber der Deutschen Welle: «Er hat nachts Besuch bekommen von einem Callgirl, dabei ist es zu einem Streit gekommen und er soll die Dame gewürgt haben. Er stand massiv unter Alkohol und auch anderen Drogen. Er war sehr beeinträchtigt.»
Allerdings: Gründe für eine Inhaftierung liegen laut Polizei nicht vor. Ullrich wird wieder freigelassen. Doch das ist nur wieder der Beginn einer nächsten unschönen Episode. Sie endet vorläufig in der Psychiatrie.