Polizei erwischt Doping-Sünder bei Bluttransfusion
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Neuer Doping-Skandal
Rad-Profi zeigt sich selbst an

Nach dem Doping-Skandal in Seefeld greifen die Konsequenzen nun auch auf andere Sportarten über. Ein Radprofi aus Österreich erstattet Selbstanzeige und liefert interessante Details.
Publiziert: 04.03.2019 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 11:41 Uhr
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Der Doping-Skandal von Seefeld zieht weiter seine Kreise.
Foto: www.imago-images.de
Sven Ziegler

Die Doping-Enthüllungen von Seefeld ziehen weiter ihre Kreise. An der Nordisch-WM wurden in der vergangenen Woche neun Personen festgenommen. Fünf davon sind Sportler, alle sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss. Der Kopf des Doping-Rings, ein Arzt aus Deutschland, will mit den Behörden kooperieren.

Nun weitet sich der Skandal auch auf den Sommersport aus. Rad-Profi Georg Preidler gab bekannt, dass er sich bei den Behörden selbst angezeigt hat. Er habe sich vor kurzem Blut abnehmen, aber nie rückführen lassen. Da er selbst nie gedopt habe, fühle er sich auch nicht als Verbrecher, beteuert Preidler.

«Ich hatte betrügerische Absichten oder Gedanken. Aber alle meine Erfolge waren sauber. Ich war ohne Doping gut und habe nie etwas getrickst», behauptet der 28-Jährige, der für Groupama–FDJ fährt – und damit Teamkollege von den vier Schweizern Kilian Frankiny, Stefan Küng, Steve Morabito und Sébastien Reichenbach ist.

Die Hemmschwelle, Doping zu betreiben, sei bei ihm erst vor Kurzem gefallen. Der Profi entschuldigt sich, spricht vom «grössten Fehler» seines Lebens. «Ich muss mich bei jedem, der sich jetzt betrogen fühlt, entschuldigen. Nach langem Überlegen habe ich mich zu diesem Riesenfehler und dieser Dummheit entschlossen.»

Weitere Festnahmen sind wahrscheinlich

Preidler bekräftigt, dass er keine anderen Kunden des Doping-Arztes Max S. kenne. Dieser habe immer wieder bekräftigt, dass alles sicher sei und die Sportler nichts zu befürchten hätten. 

«Du weisst als Sportler, dass Doping Betrug ist. Aber du spielst mit. (Ich dachte), ich werde niemals auffliegen. Irgendwann fällt die Hemmschwelle weg.»

«Ich weiss nicht, wie sehr dieser Arzt alles vertuscht, verschlüsselt oder verdunkelt hat. Man bekommt keine Informationen über das System. Er ist ja auch nicht dumm und macht das schon viele Jahre.»

Weitere Enthüllungen sind sehr wahrscheinlich. Am Wochenende wurde bekannt, dass gegen einen weiteren Radprofi aus Österreich ermittelt wird. Dabei soll es sich um den 31-jährigen Stefan Denifl handeln.

Bei Razzien wurden insgesamt 40 Blutbeutel von aktuellen Dopingkunden beschlagnahmt. Auch Preidler glaubt, dass noch weitere Sportler auffliegen werden. 

«Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ein internationales Erdbeben geben wird.»

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