Der Chaos-Sprint in der 4. Etappe der Tour de France in Vittel erregt die Gemüter. Der Slowake Peter Sagan bugsiert seinen Rivalen Mark Cavendish 200 Meter vor der Ziellinie mit dem Ellbogen in die Balustraden. Cavendish stürzt und bricht sich das Schulterblatt. Die Renn-Jury disqualifiziert Weltmeister Sagan.
Sein deutsches Team Bora-hansgrohe nimmt den Ausschluss nicht hin und legt am späten Dienstagabend Protest ein. Sagan habe erklärt, dass er den schweren Sturz Cavendishs «weder verursacht noch beabsichtigt habe.»
Er selbst teilt mit: «Ich habe im Sprint nicht gewusst, dass Mark Cavendish hinter mir war. Er kam sehr schnell von hinten, und ich hatte einfach keine Zeit mehr zu reagieren und nach links auszuweichen.»
Der Protest hat aber keine Erfolg, wie sich am Mittwochmittag vor dem Start zur 5. Etappe in Vittel zeigt. Die Jury lehnt den Einspruch ab. Sagan muss die Heimreise antreten.
Um 11 Uhr tritt er im Hotel vor die Medien und sagt: «Ich muss die Entscheidung akzeptieren. Natürlich stimme ich mit der Meinung der Jury nicht überein. Ich denke, ich habe im Sprint nichts falsch gemacht. Es war schlimm, dass Mark gestürzt ist, das tut mir leid. Ich hoffe, er erholt sich gut. Es war ein verrückter Sprint, aber es war nicht der erste dieser Art, und es wird nicht der letzte gewesen sein. Das war's.» (rib)