Das sagt TdS-Direktor Olivier Senn
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Droht Tour-Abbruch?Das sagt TdS-Direktor Olivier Senn

Nach Ausbruch bei der Tour de Suisse
Jetzt haben auch Hirschi und Bissegger Corona

Nächste Corona-Fälle an der Tour de Suisse. Mit Marc Hirschi (23) und Stefan Bissegger (23) hats gleich zwei Schweizer erwischt. Und auch Leader Alexander Wlassow (26) hat das Virus eingefangen.
Publiziert: 17.06.2022 um 09:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 17:34 Uhr
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Marc Hirschi hat Corona.
Foto: keystone-sda.ch

Bitteres Aus an der Tour de Suisse für Marc Hirschi (UAE Team Emirates) und Stefan Bissegger (EF Education–EasyPost). Die beiden Schweizer wurden positiv auf Corona getestet. Die Landesrundfahrt endet für sie damit noch vor der Königsetappe von Locarno nach Moosalp (180 km) am Freitag.

Obwohl zunächst die Teamkollegen und Mitarbeiter alle negativ getestet wurden, geht man bei Hirschi kein Risiko ein. Und nimmt auch Joel Suter, den Zimmerkollegen und Landsmann des 23-Jährigen, aus dem Rennen. Wie sich später herausstellt, hat UAE Team Emirates trotzdem einen weiteren Fall zu beklagen. Auch der Test von Diego Ulissi (32, It) liefert ein positives Resultat.

Erklärung für Einbruch

«Gestern spürte ich nach dem Rennen ein kleines Kratzen im Hals», sagt Hirschi gegenüber Blick. «Es ist natürlich enttäuschend, dass ich die Tour de Suisse aufgeben muss. Aber für die Tour de France bleibe ich optimistisch.»

Damit ist auch klar, wieso Hirschi am Schluss der 5. Etappe so Mühe hatte. Auf den letzten Kilometern ist er am Donnerstag regelrecht eingebrochen.

Im Team von Bissegger ist der Schweizer hingegen nicht der einzige Corona-Fall. Auch Rigoberto Uran, Hugh Carthy und Alberto Bettiol wurden neben dem 23-Jährigen positiv getestet. Die beiden anderen Fahrer des Teams, Neilson Powless und Jonas Rutsch, sind hingegen mehrfach negativ getestet worden. Sie werden die Tour de Suisse fortsetzen. Für Bissegger kam sein positives Resultat sehr überraschend. «Ich habe keine Symptome», sagt er.

Auch Leader positiv getestet

Es sind bei weitem nicht die ersten Corona-Fälle an der diesjährigen Tour de Suisse. Im Gegenteil. Bora-hansgrohe meldet am Freitagmorgen ebenfalls zwei Fälle. Neben Anton Palzer (29, De) fällt auch Leader Alexander Wlassow (26, Russ) aus.

Bereits am Donnerstag gibt das gesamte Jumbo-Visma-Team auf, weil vier von sieben Fahrern positiv sind. Auch Adam Yates (29, Gb), einer der Top-Favoriten, hat Corona – so wie drei Fahrer des Teams DSM (Pedersen, Bol, Kragh Andersen). Sie sind ebenfalls nicht mehr am Start.

Wie ist es für die Athleten, dass nun Corona wieder zum dominierenden Thema geworden ist? Stefan Küng sagt gegenüber Blick: «Eine spezielle Situation. Es ist sicher ein grosser Unterschied zu Paris – Nizza vor zweieinhalb Jahren, damals wussten wir nichts über die Krankheit.» Trotzdem versucht sich der 28-Jährige nicht verunsichern zu lassen. «Jetzt haben wir viele Routinetests – weil es viele positive hat, wird viel getestet. Dann einige positiv, manche auch ohne Symptome. Es ist sicher eine Verunsicherung da. Aber wir sind alle dreifach geimpft und daher auch hoffentlich gut geschützt.»

«Diskutieren die Situation»

Für Tour-Direktor Olivier Senn ist der Corona-Ausbruch keine einfache Sache. Plötzlich stand das Thema Abbruch gross im Raum. «Wir diskutieren die Situation mit allen Beteiligten», sagt er gegenüber Blick. Da die Teams aber allesamt proaktiv testen, geht er davon aus, «dass es normal weiter geht.» Denn für einen allfälligen Abbruch gibts gar keine Szenarien. «Letztlich geht es um die Sicherheit von Fahrern und Organisatoren», sagt Senn. Im Moment seien allerdings nur Fahrer betroffen, deshalb sehe er den Punkt für einen Abbruch noch nicht erreicht.

Die Vertreter der UCI, der Teams, der Fahrer und die Tourdirektion haben heute Vormittag die sanitäre Lage gemeinsam beurteilt und dann beschlossen, das Rennen fortzusetzen. Alle Beteiligten seien aufgerufen, das geltende Corona-Schutzkonzept der Tour de Suisse konsequent einzuhalten. Die Verantwortlichen beobachten die weitere Entwicklung und werden am Samstagmorgen die Lage erneut gemeinsam beurteilen.

Weitere Teams ausgestiegen

Nach positiven Covid-Testergebnissen sind folgende Teams nicht mehr zum Start der sechsten Etappe angetreten: Alpecin-Fenix, Bahrain-Victorius und UAE Team Emirates. Somit verbleiben 18 Teams im Rennen. Das alles sei, sagt Tour-Direktor Senn, vor allem aus sportlicher Sicht bitter. «Es ist schade für den sportlichen Wert. Wir wären froh, wenn am Ende der Stärkste gewinnt und nicht derjenige, der es übersteht.» (bir/mag)

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