Nino Schurter (33) ist ein ruhiger Zeitgenosse. Wer ab und zu mit dem Bündner Mountainbike-Star zu tun hat, weiss: So schnell bringt den achtfachen Weltmeister nichts aus der Contenance. Laute Töne oder politisches Gepolter? Nicht das Ding des Schweizer Sportler des Jahres 2018.
Doch nun greift Schurter zum Zweihänder. Und wie! In einer «Instagram»-Story schiesst er gegen den mächtigsten Mann der Welt: Vor dem Weissen Haus in Washington lässt Schurter an der Seite der Teamkollegen Florian Vogel und Lars Forster und von Mechaniker Kurt Gross die Hosen runter!
Zum Bild der vier blanken Schweizer Rückseiten schreibt er: «Weisse Hintern fürs Weisse Haus.» Und verlinkt US-Präsident Donald Trump kurzerhand dazu.
«Das Foto entstand sehr spontan»
Die Mountainbiker sind gerade auf dem Weg von der WM in Kanada nach Snowshoe im US-Bundesstaat West Virginia, wo am Wochenende der Weltcup-Final stattfindet. Mit Zwischenstopp zum Sightseeing in Washington D.C. – und für den Tritt an Trumps Schienbein. «Das Foto entstand ganz spontan», sagt Schurter zu BLICK. «Amerika ist ein wunderschönes Land und ich bereise es sehr gerne. Aber für die aktuelle Führung habe ich nicht viel übrig.»
Wie das die Fans im nahen West Virginia sehen? Dort dürfte Schurter am Wochenende den Gesamtweltcup gewinnen. Der US-Staat stimmte bei den letzten Jahren klar für Trump.
Grösster Schurter-Konkurrent fehlt
Und sportlich? Dadurch, dass Mega-Talent Mathieu van der Poel nicht alle Rennen bestritt und auch das Rennen ausliess, stellt sich die Frage, was Schurters Titel wert sind.
«Nein, das Fehlen von Van der Poel schmälert meine Erfolge an der WM und im Weltcup überhaupt nicht», findet Schurter. «Ich setzte meine Prioritäten auf diese Rennen und habe so meine Planung ausgerichtet. Es gibt kein wenn oder aber im Sport, nur Resultate zählen!» Aber er ist sich bewusst, dass er das eine oder andere Mal noch darauf angesprochen werden dürfte. «Ja, ich hätte Mathieu gerne am Start gesehen, nicht zuletzt um solche Fragen zu vermeiden.»