Unter extrem garstigen Verhältnissen mit viel Regen, Schlamm und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt triumphiert Jolanda Neff (26) am Sonntag im Quer-Schweizer-Meisterschafts-Rennen bei Sion. Es ist der erste nationale Quer-Titel für die Mountainbikerin. Und ein historischer.
Neff hält nun gleichzeitig die CH-Titel im Quer, im Cross Country auf dem Bike und auch auf der Strasse. «Das ist sehr cool. Ich hab zuvor schon viermal im Bike und zweimal Strassen-Gold gewonnen, aber nun ists im Quer eine Premiere», sagt die St. Gallerin. Für den Sieg muss die unangefochtene Rad-Queen aber leiden. «Meine Füsse waren sehr kalt. Ich weiss nicht, ob ich schon mal so gefroren habe», erzählt Neff.
Für Neff sind drei Disziplinen ein Spagat
Trotz ihrer Erfolge querbeet sind Auftritte in weiteren Disziplinen, wie z.B. auf der Bahn oder dem BMX, kein Thema. Wie aus der Pistole geschossen, antwortet sie: «Ui, nein danke! Drei reichen mir vollkommen. Es macht mir genug Spass so. Die meisten fahren nur eine Disziplin. Für mich ists ein Spagat.» Mountainbike bleibe klar ihr Hauptgebiet.
National ist die Konkurrenz nur im Bike eine Herausforderung. Drum sagt Jolanda: «Die Schweizer Meister-Titel sind schön, aber der Vergleich mit internationalen Fahrerinnen ist das reizvollere.» Mit diesen kann sie sich bald wieder messen. Ende Januar tritt Neff beim Weltcup-Quer in Hoogerheide (Hol) erstmals im roten Trikot mit dem weissen Kreuz in die Pedale.
Jetzt zwei Wochen Strassen-Training auf Mallorca
Bevor dann die WM am 2. Februar in Dänemark ansteht. «Mein Ziel ist der WM-Start, nachdem ich mich letztes Jahr kurz davor verletzte und nicht starten konnte», sagt sie.
Am Montagnachmittag fliegt Neff ins zweiwöchige Trainingslager nach Mallorca, wo sie zum Trek-Strassen-Team stösst. Eine neue Erfahrung, denn ein solch grosses Team (6 Frauen, 20 Männer) hat sie noch nie um sich gehabt.