Es gibt auch im Radsport nichts, was es nicht gibt. Das erlebt der 36-jährige Martin Elmiger in seiner 15. Saison als Profi. Erstmals ist er nicht am Start von Mailand–San Remo (Sonntag). «Im Dezember habe ich über die neue Saisonplanung gestaunt», gibt der Zuger zu. «Aber schliesslich bin ich offen für andere Rennen.»
Auch neu: Er ist weder zur Fernfahrt Paris–Nizza noch am Tirreno–Adriatico gestartet. Dafür muss er zur Katalonien-Rundfahrt (23. bis 29. März), die neu zur WorldTour zählt. Zweieinhalb Wochen trainiert er daheim im Zugerland. Auch das ungewöhnlich für den amtierenden Schweizer Meister. Er geniesst die Zeit mit Tochter Julia (2) und Ehefrau Monika, die eine eigene Lichtwerbungs-Firma mit 14 Angestellten führt.
«Ich fahre Velo, muss mich um fast nichts kümmern. Habe keine schlaflosen Nächte», resümiert Rad-Oldie Elmiger. «Monika hat viel grössere Verantwortung. Schon allein jeden Monat die Löhne ihrer Angestellten sicherzustellen ...»
Martin Elmiger fühlt sich während des intensiven Trainings wie ein Junior. «So unter Kontrolle war ich seit meiner Zeit als Anfänger nicht mehr.» Er hat die neuen Trainingsformen des IAM-Teamtrainers Marcello Albasini pflichtgenau durchgeführt. Die Daten des Schwellen-, Ausdauer- und Intervalltrainings jeden Abend sofort via App übermittelt. «Anhand seiner Werte arbeiten wir an den Schwächen. Sehen aber auch, wenn der Athlet zu viel macht und ins Elend fahren kann», sagt Albasini. IAM weiss also genau, was der Teamsenior kann.
Die Tour de France ist für Elmiger kein Thema. Er freut sich jetzt schon auf das Omega European Masters in Crans-Montana (23. bis 26. Juli). Er wird seine australischen Freunde Wade Ormsby und Brett Rumford auf der Runde begleiten. Ob auch ein weiterer Freund, der Weltranglisten-Vierte Adam Scott (hat die Papiere im Wallis) auftritt, ist noch offen. So oder so – Elmiger darf Adams in Sitten geparkten Lamborghini Gallardo bewegen.