Foto: Andy Mueller/freshfocus

Lienhard, Bohli und Küng beim GP Gippingen
Drei Rad-Musketiere 11 Jahre später wieder vereint

Wie die Zeit doch vergeht! 2008 waren Fabian Lienhard, Tom Bohli und Stefan Küng noch Rad-Hoffnungen. Heute sind sie alle an der Tour de Suisse.
Publiziert: 20.06.2019 um 19:44 Uhr
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GP Gippingen 2008: Die damaligen U17-Fahrer Fabian Lienhard (links), Tom Bohli (Mitte) und Stefan Küng posieren für ein Foto.
Foto: zVg
Mathias Germann

Vor der Tour de Suisse schickt Fabian Lienhard (Swiss Cycling Team) BLICK ein uraltes Bild. Darauf sieht man ihn selbst, Tom Bohli (UAE Emirates) und Stefan Küng (Groupama-FCJ). «Gippingen 2008, U17», lautet die Legende. Heute sind die drei nicht mehr Jugendliche, sondern Männer – alle 25 Jahre alt. Und erstmals als Trio an der Tour de Suisse. «Wir hatten alle den Traum, es eines Tages an die Schweizer Rundfahrt zu schaffen. Aber es ist schon verrückt, dass es gleich bei allen geklappt hat», so Lienhard. Tatsächlich trennten sich ihre Wege schon bald. Vor allem Lienhards Karriere stand öfters auf der Kippe. Mit drei Top-10-Plätzen (8. in Murten, 10. in Arlesheim, 7. in Einsiedeln) zeigte er zuletzt aber sein Potenzial.

Zurück zum alten Bild. Küng ist bei dessen Betrachtung zum Flachsen zumute. «Hätte ich gewusst, dass wir das Foto neu aufnehmen, hätte ich mir die Haare nicht schneiden lassen!» Die drei Schweizer Musketiere haben sichtlich Spass. «Daumen hoch, diese Hand da hin, deine Beine gestreckt», gibt Bohli Anweisungen. Der Fotograf ist zufrieden. Dann aber beginnen erst die Diskussionen. «Das Foto entstand nicht in Gippingen», ist Küng überzeugt. «Doch, du kannst Gippingen schreiben», sagt Lienhard. Bohli ist unentschlossen, er tendiert in Richtung Küng. Dieser meint: «Das Bild ist von der Berner Rundfahrt, kurz nach der Ankunft in Lyss. Der Marathon-Sprint.»

2008 hiess der Sieger Bohli

Sicher ist: Bohli gewann das Rennen, darum ist er auch in der Bildmitte. Gibt es sonst noch Erinnerungen? Lienhard: «Stefan hat damals 40 Mal attackiert – mindestens. Wahrscheinlich eher 80 Mal.» Gelächter. Küng: «Ja, da habe ich die Brechstange ausgepackt. Aber ich wusste, dass ich im Sprint gegen die Beiden keine Chance habe. So ist es dann auch gekommen.»

Für das grosse Publikum ist Küng das bekannteste der drei Gesichter. Kein Wunder, gewann er doch schon zwei Tour-de-Suisse-Etappen (2017 und 2018), dazu trug er während total fünf Tagen das Leadertrikot. Küng erzählt: «Aber damals in der U17 war Lieni das Mass aller Dinge. Ich war alles andere als ein Überflieger.» Lienhard lachend: «Und jetzt zahlt er mir den Kaffee, weil ich viel weniger verdiene!»

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