Miguel Indurain (51) ist schlanker. Bringt den Helm wieder locker zu. Wie auch Tony Rominger (54). Übrigens: Mit Helm fahren, das war als Profis nicht ihre Sache.
Im Rahmen des letzten Donnerstagabend-Rennens in Grenchen fahren die zwei Ehemaligen die «Battle of Legends» aus. Aus den ehemaligen Rivalen sind längst Freunde geworden. Tony Rominger: «Eine Telefon reichte. Und Miguel hat für die zwei Prüfungen zugesagt.»
Die beiden duellieren sich erst in der Einzelverfolgung (3 km), dann im Sprint (3 Runden). Die Verfolgung gewinnt der Spanier mit einem respektablen Schnitt von 42,7 km/h, der Sprint-Sieg geht an Rominger.
Indurain ist der einzige Radprofi mit 5 TdF-Siegen in Serie, war einst eine Maschine mit einem grossen Herz: Er liess alle am riesigen Kuchen teilhaben. Nur der Gesamtsieg interessierte ihn.
Er kontrollierte die Gegner in den Bergen, liess sie ihre Etappen gewinnen. Wie Tony Rominger (Zweiter 1993) und Alex Zülle (1995), die an Indurain zerbrachen. Der Spanier machte in den Zeitfahren den Unterschied. Mit einem Lungenvolumen von 8 Litern und einem Ruhepuls von 28 Schlägen pro Minute konnte dieser Prachtsathlet (189 m/78 kg) eine unheimliche Kraft auf die Pedalen bringen.