Auf den letzten paar Hektometern bleibt Mathias Frank (29) fast stehen. «Wanderer neben der Strasse kamen fast schneller vorwärts als ich», so der Luzerner. Er braucht für die knapp 3,4 letzten Kilometer fast 17 Minuten. Bis zu 25 Prozent steil ist die fürchterliche Schlusssteigung zum Alto Mas de la Costa.
Der Solosieg ist erst der siebte Sieg für Mathias Frank in seinem 7. Jahr als Radprofi. Trotzdem hat der letztjährige Gesamt-Achte der Tour de France bewiesen, dass er ein guter Bergfahrer ist. Seit Fabian Cancellara (2013) ist Frank der erste Schweizer Etappensieger an der Spanien-Rundfahrt.
Mehr noch: Diese Sieg ist für seine weitere Karriere enorm wichtig. Er hat zwar den Zweijahresvertrag bei Ag2r längst unterschrieben. Aber ohne diesen Vuelta-Sieg hätte er es äusserst schwer gehabt: Ausländer in den französischen Teams sind meistens zur Plackerei verdammt. Unsere Nachbarn glauben, sie seien die besten Fahrer, der Rest bloss Wasserträger.
Mathias Frank hat jetzt aber seine Position als Nummer 2 – hinter Romain Bardet (Fr), dem diesjährigen Gesamtzweiten der Tour – klar gefestigt. Zudem hat er Charakter gezeigt. Er hat die Beine in diesem mageren Jahr nie hängen lassen und sich im IAM-Team auch in den letzten Renntagen voll reingehängt. Er hat seinem Arbeitgeber den 17. Saisonsieg beschert. Frank fährt nach der Vuelta noch die Europa-Meisterschaft (18. September) und das Saisonfinale mit der Lombardei-Rundfahrt.