Dass Peter Sagan (27) ein schräger Vogel ist, hat sich im Radsport rumgesprochen. Einer, der sich ungern an die Etikette hält. Lieber gegen den Strom schwimmt. Und tatsächlich, auf der 3. Tour-de-Suisse-Etappe ist der Weltmeister den Rennkommissären erneut unangenehm aufgefallen.
Busse für «ein den Radsport schädigendes Verhalten», heisst es im Protokoll. Hat sich der Slowake etwa wieder an einer Ehrendame «vergriffen» wie bei seinem Po-Grapscher in Flandern 2013? Oder nur mal wieder nicht die Beine rasiert? – Im Radsport eine Todsünde.
Über die genauen Gründe hüllt man sich in Schweigen. Das disziplinarische Reglement des Weltverbands UCI lässt Spielraum für Spekulationen. Da gilt schon das beliebte Anschieben der Fahrer bei der Trinkflaschen-Übergabe aus dem Begleitfahrzeug als «radsport-schädlich». Gebüsst wird auch gerne das «öffentliche» Pinkeln – also im Blickfeld von Zuschauern und TV-Kameras. Oder unanständiges Gestikulieren. Manchmal schon Fluchen.
Für einen Peter Sagan sind solche Regeln geradezu eine Aufforderung, es erst recht zu tun. Schaden tut er dem Radsport damit nicht. Eher beleben.