Küng bleibt Leader der Tour de Suisse
Italiener schlägt Sagan in spektakulärem Schluss-Sprint

Der Aargauer Silvan Dillier verpasst den erhofften Heimsieg an der Tour de Suisse. Sprinter Sonny Colbrelli schnappt dem Lokalmatador den Etappenerfolg vor der Nase weg. Sagan wird Dritter, Küng bleibt im Gelben Trikot.
Publiziert: 11.06.2018 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:05 Uhr
Oliver Görz

Im nördlichen Aargau, in der Region zwischen Aare und Rhein, kennt Silvan Dillier jede Strasse. Es ist seine Heimat, sein Trainingsrevier – doch der Traum vom Tour-de-Suisse-Triumph quasi vor der eigenen Haustür bleibt vorerst unerfüllt. Auf der 3. Etappe gehört der 27-jährige Schweizer Meisters zu den Geschlagenen. Der Tagessieg in Gansingen geht an den italienischen Sprinter Sonny Colbrelli vom Team Bahrain-Merida.

Colbrelli fährt Sagan den Rang ab
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Schluss-Sprint der 3. Etappe der Tour de Suisse:Colbrelli fährt Sagan den Rang ab

Vor den Augen von Familienangehörigen und Freunden bleibt Dillier im Sprint-Finale nach 183 km chancenlos. Nach seinem Etappensieg beim letztjährigen Giro sowie dem ganz starken zweiten Platz vor zwei Monaten beim Klassiker Paris-Roubaix hatte der Aargauer aus Ehrendingen dieses Teilstück zu einem seiner Saisonziele erklärt. Doch in der Regenschlacht erweisen sich andere als stärker.

Im Schlussspurt einer Gruppe aus Sprintern und Klassementfahrern setzt sich Colbrelli vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria und Weltmeister Peter Sagan (Slk) durch. Einen sehr guten vierten Platz belegt Michael Albasini als bester Schweizer.

Michael Albasini (M.) wird Vierter.
Foto: KEY

In der Gesamtwertung verteidigt Stefan Küng das Gelbe Trikot des Leaders. Der Thurgauer fährt beschützt von seinem BMC-Team ein taktisch kluges Rennen und lässt auch beim schwierigen Finale mit zahlreichen kurzen Anstiegen nichts anbrennen. Zeitfahrspezialist Küng liegt im Gesamtklassement weiterhin 3 Sekunden vor seinen Teamkollegen Greg van Avermaet (Be) und Richie Porte (Aus).

In Gefahr geraten könnte Küngs Führung allerdings auf der vierten Etappe am Dienstag. Auf der Fahrt von Gansingen nach Gstaad (189 km) wartet im Finale ein knackiger Anstieg nach Saanenmöser auf knapp 1300 m. Spätestens dort wird es die ersten ernsthaften Angriffe aufs Gelbe Trikot geben.

Auf der Etappe nach Gansingen gibt’s für die Ausreissergruppe des Tages dagegen nichts zu holen. Das Trio Grellier (Fra), Zaccanti (It), Watson (Aus) löst sich zwar früh vom Hauptfeld, erreicht aber einen maximalen Vorsprung von 4 Minuten. Zu wenig, um im anspruchsvollen Gelände auf der zweiten Etappenhälfte gegen das jagende Hauptfeld zu bestehen.

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