Klartext vom Antidoping-Chef: «Es dauert zu lange!»
Fall Flückiger zerrt an der Geduld aller Beteiligten

Seit fast zwei Jahren kämpft Mathias Flückiger für seine Unschuld. Weshalb dauert dieser Fall so lange? Der Präsident der Disziplinarkommission von Swiss Olympic klärt auf.
Publiziert: 26.04.2024 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2024 um 19:55 Uhr
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Mountainbiker Mathias Flückiger schaut auf schwierige Jahre zurück. Er ist noch immer mit Doping-Vorwürfen konfrontiert.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

Der Doping-Verdachtsfall um Mathias Flückiger (35) steht kurz vor einem wegweisenden Entscheid. Seit September liegt das Dossier erneut bei der Disziplinarkommission (DK) von Swiss Olympic. Nun vermeldet dessen Präsident Carl Gustav Mez gegenüber Blick: «Wir sind optimistisch, bald ein Resultat verkünden zu können.» 

Ins Rollen kam der Fall aufgrund eines atypischen Resultats, welches bei einer Dopingkontrolle von Flückiger anlässlich der Schweizer Meisterschaft Anfang Juni 2022 festgestellt wurde. Einige Monate später hat die DK die Einsprache des Mountainbikers gutgeheissen und die durch Swiss Sport Integrity (SSI) verhängte provisorische Sperre vorerst aufgehoben. Seit September 2023 liegt der Fall wieder bei der DK, da SSI weitere Abklärungen getätigt hat und diese erneut vorlegte.

Personalmangel lässt Flückiger warten

Dass noch immer keine Entscheidung getroffen wurde, verärgert den Schweizer Antidoping-Chef Ernst König. «Meiner Meinung nach dauert es zu lange. Das muss in Zukunft schneller passieren. Die Situation ist für alle Parteien unangenehm.» Mathias Flückiger will sich dazu nicht weiter äussern. «Ich warte seit einem Jahr, es gibt bis heute leider nichts Neues zu sagen», so der Olympia-Zweite von 2021. 

DK-Präsident Mez erklärt die lange Verfahrensdauer so: «Der Fall Flückiger ist sehr komplex. Es sind einige juristische Fragen zu klären.» Gleichzeitig seien noch viele andere Dossiers in Bearbeitung. «Letztlich ist es eine Ressourcenfrage. Seit der neu gründeten Meldestelle für Ethikverstösse (SSI) haben wir deutlich mehr Arbeit. Gleichzeitig wurde unser Personal kaum aufgestockt.» Wie eine mögliche Entscheidung aussehen könnte, will Mez nicht verraten. Es gebe verschiedene Optionen, so der DK-Präsident. 

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