Fahrer und Teams sind sich einig: Es wird heiss! Dabei meinen sie aber nicht die Temperaturen während der WM-Woche in Yorkshire (Gb). Diese kündigen sich als typisch britisch an, kühl und wechselhaft. Nein, es geht um die Strecke für die Strassenrennen. «Sie ist ziemlich gefährlich», sagt der Belgier Jan Bakelants (33). «Um ehrlich zu sein, ist sie nicht für ein Rennen geeignet.»
Der Schweizer Nati-Trainer Marcello Albasini: «Der Parcours ist kritisch. Es gibt Teile, wo es eng wird – eine Autobreite. Dazu ist es zuweilen rasant, mit 15 Prozent Gefälle. Dann über eine Brücke, wieder eine Kurve. Man muss extrem aufpassen.» Rad-Talent Marc Hirschi (21) ist dies bewusst. «Es könnte am Limit sein, wenn es nass ist.»
«Weiss wie der Hase läuft»
Noch ehe es am Sonntag ernst gilt, fährt Hirschi schon am Dienstag das U23-Zeitfahren. «Da kann ich meinen Motor starten.» Eine Medaille wäre überraschend. Anders die Situation beim zweiten Schweizer, Stefan Bissegger (21). Auf den 30,3 Kilometer will der «Muni», so sein Spitzname, brillieren. Der EM-Dritte hofft dabei auf Wetterglück – Regen ist angesagt.
Zurück zu Hirschi. Warum fährt er eigentlich nicht das U23-Strassenrennen? Da hätte er gute Chancen, diesen Titel zu verteidigen. Doch er verzichtet freiwillig darauf! Der 21-Jährige fährt lieber das Strassenrennen der Profis am Sonntag, als bei «seiner» Alterskategorie mitzutun. «Zuerst wollte ich bei der U23 teilnehmen. Doch meine erste Profi-Saison lief so gut, dass ich für die Grossen bereit bin.» Tatsächlich überraschte das Rad-Talent aus Ittigen BE nicht nur sein Team Sunweb, sondern auch sich selbst. Das Highlight: Platz 3 bei der Clasica San Sebastian. «Mein erstes Podest auf Top-Level. Da habe ich definitiv gemerkt, wie der Hase läuft.»