Als Fabian Cancellara 2009 die Tour de Suisse gewann, war der Jubel riesengross. Zurecht. Seither schaffte es allerdings kein Eidgenosse mehr, das oberste Treppchen in der Gesamtklassements-Wertung zu erobern. Ob sich dies 2017 ändert? Für Generaldirektor Olivier Senn ist klar: «Mit Mathias Frank haben wir einen Fahrer, der die Tour de Suisse gewinnen kann.»
Tatsächlich bringt der gebürtige Roggliswiler (Kanton Luzern) die nötige Erfahrung mit, die es dafür braucht. So war der heute 30-Jährige war bereits zweimal nahe dran am grossen Coup. 2013 brach er als Leader erst ganz zum Schluss beim Bergzeitfahren hinauf nach Flumserberg ein und wurde auf Rang 5 durchgereicht. 2014 holte sich Frank dafür den starken zweiten Gesamtrang.
Neu beim französischen Team «AG2R La Mondiale» unter Vertrag, wird Frank voll motiviert ins Rennen gehen. Noch sind sein Hauptkonkurrenten aber nicht bekannt. Denn: Die definitiven Fahrerlisten müssen erst kurz vor dem Start am 10. Juni eingereicht werden.
Während Frank für Senn zwar nicht Top-, aber Mitfavorit ist, backen die anderen Schweizer kleinere Brötchen. Doch diese müssen nicht schlechter schmecken! «Ich rechne eher mit Schweizer Etappensiege als mit einem Gesamtsieg», so Senn. Für Teilerfolge kommt unter anderem Martin Elmiger infrage. Der 38-jährige Routinier nimmt dabei vor allem die ersten beiden Etappen in seinem Heimatkanton Zug ins Visier.
«Ich will in Cham einen guten Prolog hinlegen und am Tag darauf auf meiner Heimstrecke etwas reissen. Da bin ich zuhause, kenne jeden Meter. Der Kurs ist knifflig, schwer – das kommt mir entgegen. Logisch, dass ich da speziell motiviert bin.»
Gut möglich, dass sich Elmiger dann mit Doppel-Weltmeister Peter Sagan messen muss. Der Tour-de-Suisse-Rekordsieger (13 Erfolge) aus der Slowakei ist auch für den sportlichen Direktor David Loosli einer der ganz grossen Stars. «Wir gehen einfach einmal davon aus, dass er am Start sein wird. Er ist immer sehr gerne gekommen», so Loosli.
Elmiger duelliert sich mit Sagan, während Frank um den Gesamtsieg mitmischt. Eine aus Schweizer Sicht schöne Vorstellung. Die Tour-Vorfreude steigt bereits!