Vergleiche mit dem verurteilten Doper Lance Armstrong (46) kommen hoch. Der krebskranke Amerikaner hat bereits Lymphknoten-Metastasen in Bauchraum und Lunge sowie Gehirntumore. Mit zwei Operationen und vier Chemotherapien wird er erfolgreich behandelt. Zwei Jahre später gewinnt er die Tour – der Anfang seiner sieben Erfolge in Serie.
2010 wird bei Chris Froome (23) die stark schwächende Tropenkrankheit Bilharziose diagnostiziert. Seit diesem Zeitpunkt wird er mit speziellen Medikamenten behandelt. Das sind Parallelen zu Lance Arm-strong, der aufgrund seiner Krebserkrankung eine Ausnahmegenehmigung für bestimmte Therapien hatte.
So schlimm krank war Chris Froome nie. Trotzdem hat er eine Krankenakte, die nur schon beim Lesen Übelkeit verursacht: Neben der Tropenkrankheit Bilharziose (Wurmkrankheit) «erwischen» ihn Typhus, Nesselfieber, Blastocystis-Infektion (Durchfall, Magen-Darm-Probleme) und Asthma.
Der französische Trainer Antoine Vayer verriet diesen Sommer der Zeitung «Le Monde»: «Vor 2011 hat er nicht weniger als acht Ärzte in sechs Kliniken in vier Ländern besucht. Sie haben ihm sechs Behandlungen gegen fünf Krankheiten verschrieben – und das in nur drei Jahren!»
Nach diesen vielen Behandlungen taucht Froome aus dem Nichts auf, gewinnt viermal die Tour de France. Doch jetzt hat er bei seinem Vuelta-Sieg mit dem Asthmamittel Salbutamol übertrieben. Den Grenzwert von 1000 ng/ml hat er laut Angaben seines Teams um das Doppelte überschritten – es wird schwierig, dafür eine stichhaltige Begründung zu finden. Froome droht eine Doping-Sperre von bis zu zwei Jahren.
Froomes Krankheiten
- Blastocystis-Infektion
- Bilharziose
- Typhus
- Nesselfieber
- Asthma