Was macht Nicola Spirig hier? Diese Frage stellt sich manch einer, der am Strassenrand die Schweizer Top-Triathletin vorbeisausen sieht. Schliesslich läuft gerade das Zeitfahren der Schweizer Rad-Meisterschaften in Schneisingen AG. Schwimmen und Rennen gehören dabei definitiv nicht zum Programm.
Spirig muss lachen. «Die Idee entstand bei einem Grillplausch. Mein Mechaniker meinte: ‹Das wäre doch perfekt für dich! Ein hügeliger Parcours und erst noch nahe von zuhause.› Er hatte recht, das war ein tolles Training.» Zur Erinnerung: Spirig stammt aus Bachenbülach ZH, das gerade einmal 14 Kilometern Luftlinie entfernt liegt.
Letztlich stellt Spirig die zweitbeste Zeit der 24 Teilnehmerinnen auf. Ohne Zeitfahrmaschine, sondern auf einem normalen Rennrad. Vor allem aber ohne Erfahrung. «Mein erstes Radrennen seit 25 Jahren. Und dann ein Zeitfahren. Ich wusste nicht einmal, wie ich die Startrampe richtig runterfahre», so Spirig schmunzelnd.
Die Olympiasiegerin von 2012 und Silber-Frau von Rio 2016 bleibt trotz des Podestplatzes beim Triathlon. Und blickt in Richtung Tokio 2020. Dann startet sie zum 5. Mal bei Olympia. «Ich will nicht nur mitmachen, sondern eine Medaille», sagt sie.
Küng erneut Zeitfahrmeister
Geschlagen wird Spirig in Schneisingen von Nicole Hanselmann (26), die 38 Sekunden schneller ist. Bei den Herren verteidigt derweil Stefan Küng (24) seinen Vorjahrestitel vor Lokalmatador Silvan Dillier (+1:26 Minuten) souverän. «Das Trikot nochmals ein Jahr zu tragen, macht mich stolz», so Küng.