Die Nacht vom 27. November 2021 werden der Radstar Mark Cavendish (37) und seine Familie wohl für immer in grausamer Erinnerung behalten. In jener Nacht wurde das Haus von vier bis fünf maskierten Täter auf brutale Art und Weise überfallen. Gegenstände im Wert von 700'000 Pfund wurden dabei entwendet.
Dank Fingerabdrücken auf einem zurückgelassenen Handy konnten drei der Täter gefasst werden. Und die müssen sich jetzt, mehr als ein Jahr nach dem Raub, vor dem Chelmsford Crown Court verantworten.
Männer prügeln auf verletzten Cavendish ein
Bei der ersten Anhörung schilderte Staatsanwalt Edward Renvoize den Ablauf des Überfalls und illustriert damit die Brutalität der Tat erneut. Demnach sei Mark mit seiner Frau Peta Cavendish im Bett gelegen, als sie Geräusche aus dem unteren Stock hörten. Auf dem Weg nach unten seien der Frau des Rad-Champions Männer mit Sturmhauben entgegengerannt.
Als sie ihren Mann rief, habe dieser versucht, den Alarm-Knopf zu drücken, jedoch ohne Erfolg: «Als er ihn hatte, sassen zwei der Angreifer schon auf ihm und haben auf ihn eingeprügelt und ihn aufgefordert, den Alarm wieder auszuschalten», so der Staatsanwalt.
Besonders bitter: Zu diesem Zeitpunkt erholte sich Cavendish gerade von Verletzungen eines üblen Sturzes auf der Radstrecke.
Mit Messer bedroht
Danach habe einer der Einbrecher dem Spitzensportler vor seinen Kindern ein Messer an die Gurgel gehalten: «Ich steche dich vor deiner Familie ab». So hätte Cavendish schliesslich seinen Safe geöffnet und die Einbrecher wären mit zwei Luxusuhren, drei Handys und einer Louis-Vuitton-Tasche geflohen.
«Das war kein gewöhnlicher Überfall von Gelegenheits-Dieben. Das war eine gut geplante und gut ausgeführte Invasion eines Hauses einer berühmten Person mit der Absicht, hochwertige Gegenstände zu stehlen», stellt Staatsanwalt Renvoize zum Schluss fest.
Mit Nachwirkungen zu kämpfen
Bereits kurz nach dem Überfall sagte das Paar gegenüber «BBC», der Überfall habe die Familie «erschüttert», allen voran die Kinder: «Unsere Kinder fürchteten um ihr Leben und haben nun mit den Nachwirkungen zu kämpfen».
Von den drei Verdächtigen streiten zwei die Tat ab, einer ist geständig. Die Ermittlungen nach weiteren Mittätern läuft. (bjl)