Chrstina Kübler (70) kann ihren Ferdy nicht vergessen. Der schmerzliche Verlust hat sie an Weihnachten übermannt. «Wir waren 45 Jahre zusammen. Ich habe das ganze Leben mit ihm verbracht. Die ersten Weihnachten ohne Ferdy waren sehr traurig. Zum Glück habe ich sehr gute Freunde, die mir zur Seite stehen.»
Mit Ferdy Kübler hat uns am 29. Dezember 2016 der wahre Held des Schweizer Sports verlassen. Er hat Generationen inspiriert und erwirbt als erster Schweizer Sportler «ewigen Ruhm». Erst Roger Federer sollte ihn übertreffen.
Achtmal fährt Ferdy Kübler die Tour de Suisse als Radprofi. Ist nie schlechter als Fünfter: drei Gesamtsiege, elf Etappenerfolge und vier Titel als Bergkönig. 44-mal fährt er als Begleiter im Fahrzeug mit. Insgesamt rund 83 000 Kilometer. Meistens in Weiss gekleidet, aus dem offenen Auto winkend. Und stets im Mercedes.
Die Zuschauer konnten die Schweizer Sportlegende am Strassenrand nicht verpassen.
Seine Siege, 1950 die Tour de France, 1951 Strassenweltmeister, machen ihn zur Legende. Und zu einem der beliebtesten Sportler des Landes. Ihm ist die Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär gelungen. «Vom lieben Gott hatte ich den Willen bekommen, etwas zu tun, in dem ich besser war als alle anderen. Der Tour-de-France-Sieg und der WM-Titel waren für mich wie eine Erlösung. Jetzt war ich aus dem Dreck heraus», hielt Kübler in einem Interview zu seinem 90. Geburtstag fest.