So geil wird der 100. Giro
Dillier & Co. starten heute und fahren auf einen Vulkan!

Heute startet der 100. Giro! Er verspricht viel Spektakel. Mit Morabito, Reichenbach, Dillier sind auch drei Schweizer dabei. Wichtig sind sie trotz Helfer-Status alle!
Publiziert: 05.05.2017 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:45 Uhr
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Der 100. Giro steht an. Am Dienstag müssen die Rad-Stars auf den Ätna rauf.
Foto: AP
Mathias Germann

3572 Kilometer, zwei Inseln (Sardinien und Sizilien), dazu zahlreiche legendäre Pässe in Alpen und Dolomiten: Ein spektakuläres Programm wartet bei der 100. Giro-Ausgabe auf die Rad-Cracks. Mittendrin: Unsere Eidgenossen Steve Morabito (34), Sébastien Reichenbach (27) und Silvan Dillier (26). «Nur drei Schweizer?», werden Sie fragen. Ja! Sogar Nachbar Österreich (5 Athleten) stellt ein höheres Kontingent als wir.

Trotzdem: Unser Trio hat viel vor! Zwar befinden sie sich alle in Helfer-Rollen, doch ihre Leader zählen auf sie. Im Fall der FDJ-Fahrer Morabito und Reichenbach ist dies Thibaut Pinot (26). Der talentierte Franzose ist bei seiner ersten Italien-Rundfahrt auf helvetische Hilfe angewiesen, will er im Kampf um die Maglia Rosa ein Wörtchen mitreden.

Aber auch der dritte Eidgenosse im Bunde ist gefordert. BMC-Fahrer Dillier: «Ich bin bereit zu leiden. Für mich, vor allem aber für meine Captains», so der Aargauer. Konkret sind dies der Amerikaner Tejay van Garderen (28) und der Australier Rohan Dennis (26). «Vor allem bei windigem Wetter, aber auch zu Beginn der Anstiege, werde ich bei ihnen sein», so Dillier. Und was ist mit den eigenen Ambitionen? «Die stehen im Hintergrund. Aber wer weiss, wenn ich eine Fluchtgruppe erwische, kann ich auch mal für mich fahren!»

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5 Sterne: Nairo Quintana (Kolumbien).
Foto: AP

Richtig hart wird es für die Rad-Cracks wohl erstmals in der 4. Etappe – dann steht der Aufstieg zum Ätna an. «Es wird heiss! Einen Vulkan zu befahren, ist Neuland für mich. Ich hoffe jedenfalls, dass er uns nicht noch mehr einheizen wird», sagt Dillier lachend.

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Schweizer Helden aus 99 Jahren Giro

Der Gesamtsieg 1950 von Hugo Koblet (1925-1964) ist eine kleine Sensation: Als Ersatzfahrer im Team Learco-Guerra nominiert, gewinnt er überraschend – aber hochverdient. Obwohl Protestant, erhält er Audienz beim Papst Pius XII. Und er erobert die Herzen der Schweiz.

1954 gewinnt Carlo Clerici (1929-2007). Favorit Koblet gewährt seinem Helfer Ausgang. Clerici, der als Fensterputzer arbeitet, darf zusammen mit Assirelli auf Prämienjagd gehen. Die Italiener um Coppi und Bartali schlafen. Koblet, hellwach, bremst. Von der 7. bis zur 22. Etappe übernimmt Koblet selbstlos das Amt des Domestiken und sichert den Schweizer Doppelsieg.

Tony Rominger dominiert mit seinem Mapei den Giro 1995. Er holt den Gesamtsieg, gewinnt 4 Etappen und das Punktetrikot. Sein Effort ist enorm gross. Die Karriere verglüht. Er gewinnt noch zwei Vuelta-Zeitfahren. 1997 hört er auf.

Oscar Egg (1890-1961) aus Schlatt ZH ist der erste Ausländer, der 1919 eine Etappe gewinnt. Er ist auch der Erfinder der ersten Gangschaltung «Super Champion».

Ueli Sutter (70) wird 28 Jahre nach Koblet der erste Schweizer Bergpreis-Gewinner (1978). Dann ist 1994 die Reihe an Pascal Richard (53), dem späteren Strassen-Olympiasieger.

Mit 15 Etappensiegen in 7 Starts ist der Glarner Urs Freuler (58) unser erfolgreichster Etappenjäger. Er gewinnt 1984 als erster Schweizer das Punktetrikot (maglia rossa).

Zwölf Jahre nach Alex Zülle (48) holt 2010 Johan Tschopp (34) als bisher letzter Schweizer eine Etappe.

Der Gesamtsieg 1950 von Hugo Koblet (1925-1964) ist eine kleine Sensation: Als Ersatzfahrer im Team Learco-Guerra nominiert, gewinnt er überraschend – aber hochverdient. Obwohl Protestant, erhält er Audienz beim Papst Pius XII. Und er erobert die Herzen der Schweiz.

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