Seit einem halben Jahr ist Silvan Dillier (26) unter der Haube. Im letzten Oktober feierten er und seine Cornelia eine wunderschöne Trauung mit über 200 Gästen. Und nun? Genau: Dillier freut sich über den nächsten Super-Tag in seinem Leben. Am südlichsten Zipfel Italiens gewinnt er die 6. Giro-Etappe. «Unglaublich, es ist mein grösster Sieg», so der Aargauer. Aber: Seine Frau verpasst den Triumph ihres Ehemannes!
«Als Fitness-Instruktorin musste sie arbeiten. Aber sie schickte mir später sofort eine WhatsApp-Nachricht, als sie davon erfuhr.» Doch was schrieb Cornelia genau? «Unter anderem, dass sie sich die Wiederholung des Rennens anschauen wird, sobald sie zu Hause ist!»
Klar ist dabei: Sie dürfte beeindruckt sein. So wie viele Menschen in den 190 Ländern, in die der Giro live übertragen wird. Denn: Was Dillier im Dreier-Sprint aufführt, ist Klasse. Er bleibt lange ruhig, wartet und tritt dann 200 Meter vor dem Ziel voll in die Pedale. Selbst der favorisierte Jasper Stuyven (25, Be) hat keine Chance. «Dass ich ihn schlagen konnte, ist nicht ohne», sagt Dillier stolz.
Sein Erfolg ist umso höher einzuschätzen, da er gleich zu Beginn der Etappe einen Platten hat. Davon lässt sich Dillier nicht aus der Ruhe bringen. Dafür ist der BMC-Fahrer später umso nervöser. «Als sich abzeichnete, dass unsere Gruppe durchkommen würde, dachte ich: Es wäre abartig geil, zu gewinnen!»
Gedacht, passiert. Und auch Cornelia jubelte mit – wenn auch mit etwas Verspätung.