Genau dort, wo Rad-Star Scarponi (†37) starb
Hier wacht Papagei Frankje über sein totes Herrchen

Ein Tier spürt, wenn etwas mit seinem Herrchen nicht in Ordnung ist. So auch der Papagei des am Samstag tödlich verunglückten Rad-Stars Michele Scarponi.
Publiziert: 25.04.2017 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:02 Uhr
Verstorbener Rad-Profi hatte einen tierischen besten Freund
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Papagei folgte ihm auf Schritt & Tritt:Verstorbener Rad-Profi hatte einen tierischen besten Freund
Wladimir Steimer

Die Rad-Szene steht noch immer unter Schock: Der tragische Tod von Michele Scarponi (†37), der am Samstag beim Training in Italien unweit von seinem Wohnort Filottrano von einem Klein-Lastwagen tödlich erfasst wurde, wirft besonders auch sein Heimatland Italien in tiefe Trauer.

Doch nicht nur die Angehörigen, Freunde und Fans tragen Trauer. Denn Scarponi hatte eine ganz besondere Freundschaft – mit seinem Papagei «Frankje»!

Der Gelbbrust-Ara war einer der besten Freunde des Giro-Siegers von 2011, begleitete ihn sogar im Training! Während Scarponi jeweils mit dem Handy filmend über den Asphalt fuhr, flog Frankje voraus oder nutzte mit seinen blauen Flügeln schlagend den Windschatten seines Herrchens. Der feuert ihn an und lacht: «Nicht bremsen, Frankje!»

Nun, nach dem Tod seines Herrchens, ist Frankje allein. Der süsse Vogel trägt zwar weiterhin sein blau-gelbes Federkleid, aber er trauert. Und dies sogar vor Ort!

Genau an dem Ort, wo Scarponi so tragisch zu Tode kam, sieht man Frankje auf einem Wegweiser sitzen. Traurig wacht er an der Unglücksstelle. Am Boden liegen Blumen und Kerzen.

Die Solidarität in der Trauer um den Astana-Profi ist riesig. So brach etwa Lüttich-Bastogne-Lüttich-Sieger Alejandro Valverde nach seinem Triumph in Tränen aus und gab bekannt, dass er sein Preisgeld von 20’000 Euro an die Hinterbliebenen Scarponis spendet. Er hinterlässt seine Frau Anna und die beiden Zwillingsbuben Giacomo und Tommaso.

Am Montag wurde der Sarg Scarponis in der Sporthalle seines Heimatorts öffentlich aufgebahrt. Familie, Freunde, Fans, die ganze Rad-Welt konnte Abschied nehmen. Die Trauerzeremonie findet heute statt.

Auf Wunsch der Angehörigen wird der Leichnam übrigens im blau-gelben Astana-Trikot beigesetzt – dieselben Farben wie Frankjes Federkleid.

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