Für Sagan kommt er zu spät
Auch der Radsport hat jetzt den Videobeweis

Peter Sagan wurde 2017 zum Teufel gejagt. Es war ein Fehler. Der Video-Schiri soll mehr Gerechtigkeit bringen.
Publiziert: 10.07.2018 um 13:22 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:43 Uhr
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Den Videobeweis gibt es jetzt auch im Radsport.
Foto: Bernard Papon/freshfocus
Mathias Germann

VAR. Drei Buchstaben, die für mehr Gerechtigkeit stehen. So zumindest der Plan. Bei der WM in Russland wird der «Video Assistant Referee» von den Fussball-Fans geliebt oder gehasst – dazwischen gibt es wenig.

Sein Pendant im Radsport erlebte bislang weniger emotionale Feedbacks. Erstens gibt es viel weniger strittige Entscheidungen. Vor allem aber erfährt der Zuschauer am TV und am Strassenrand nie, wann der Video-Schiri zum Einsatz kommt. Der Grund dafür ist einfach: Er ist nonstop im Einsatz.

Auch momentan, bei der Tour de France. Allerdings nicht aus einer bequemen Video-Zentrale wie im Fussball, sondern aus einem kleinen Mini-Bus irgendwo am Strassenrand. Hinter verdunkelten Scheiben wird dabei auf sieben Bildschirmen vom Start bis zum Ziel jede ungewöhnliche Zuckung eines Fahrers beobachtet und analysiert. Klar, dass auch Stürze genau unter die Lupe genommen werden.

2017 hatte diese Szene für den Ausschluss von Peter Sagan geführt.
Foto: JEFF PACHOUD

Für Peter Sagan kommt diese technische Neuerung, die an den Grand-Tours (Tour de France, Giro, Vuelta) sowie bei den fünf grössten Klassikern (u.a. Paris-Roubaix) und der WM zum Einsatz kommt, zu spät. Wir erinnern uns: Im letzten Jahr wurde der dreifache Weltmeister aus der Slowakei von der Tour ausgeschlossen, nachdem er im Spring Mark Cavendish in die Balustraden gedrückt hatte. Die Folge: Ein gebrochenes Schulterblatt beim einen (Cavendish), eine Disqualifikation beim anderen (Sagan). Erst später erkannte man, dass Sagan selbst am Hinterrad erwischt worden war – der Weltverband UCI entschuldigte sich später.

«Es gibt immer Raum für Fehler. Aber wir nutzen alle verfügbaren Elemente. Wir haben von Kilometer null bis zum Ziel alles im Blick», sagt John Lelange von der Technischen UCI-Delegation. 

Das Motto ist klar: Stürze wird es weiterhin geben. Einen neuen Fall Sagan muss aber vermieden werden.

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Vom 06. - 28. Juli 2019 findet wieder die Tour de France statt. Hier im BLICK-Ticker gibt es Etappe für Etappe zum Nachlesen. So verpassen Sie nichts von der «Grande Boucle» und haben immer die Übersicht über das gesamte Rennen.

AFP

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