Es gibt sie also doch noch, die Wunder im Radsport. Praktisch aus dem Nichts – nach einer bösen Schlappe am Dauphiné – schlägt der dreifache Tour-Sieger Chris Froome (32) zu. Der Brite wird Sechster im Zeitfahren. Verliert 12 Sekunden auf seinen Teamkollegen Geraint Thomas.
Nach seinem Coup verrät Froome sein Geheimnis: «In den letzten drei Wochen seit dem Dauphiné habe ich hart für dieses Zeitfahren gearbeitet.» Das hat er wie alle Jahre auf Teneriffa gemacht, im Höhentrainingslager am Teide. Da wohnt auch der verurteilte Dopingarzt Eufemiano Fuentes!
Mit Valverde verliert Quintana einen Helfer
Bereits bös geschlagen ist das Team von Mitfavorit Nairo Quintana (Kol). Alejandro Valverde (37) stürzt auf rutschiger Fahrbahn in einer Linkskurve und schlittert mehrere Meter über den Asphalt. Er kracht gegen ein Absperrgitter, die Zuschauer dahinter springen vor Schreck zur Seite.
Noch auf der Strecke wird der Spanier behandelt. Dann ins Spital nach Düsseldorf transportiert – mit Verdacht auf eine gebrochene linke Kniescheibe. Ihm droht das Karriere-Ende!
Mit Valverde verliert die Tour bereits am ersten Tag einen prominenten Namen. Der gute Bergfahrer wäre der wichtigster Helfer für Nairo Quintana gewesen. Der Kolumbianer wirkt schon beim Start unkonzentriert. Seine Betreuer müssen ihm im letzten Moment noch den Zeitfahrhelm bringen.
Auf der nassen Fahrbahn schwimmt er sich durch – Rang 53, er verliert 48 Sekunden. Damit hat er bereits 36 Sekunden Rückstand auf Froome. Ebenfalls bös abgetaucht ist Küngs Teamkollege Richie Porte (0:35 auf Froome), auch Romain Bardet (Fr) und Alberto Contador (Sp) liegen 50 Sekunden hinter Froome – das schon nach nur 14 von total 3540 Kilometern! l