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Frei ist 1,51 m gross und wiegt 47 Kilo
Kleine Sina auf dem Weg zu einer ganz Grossen

Klein, aber oho! Sina Frei (22) fährt in ihrer allerersten Saison bei der Elite bärenstark. In Lenzerheide GR will sie auch vor Heimpublikum brillieren.
Publiziert: 08.08.2019 um 23:34 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2019 um 08:09 Uhr
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Mit ihren 22 Jahren lehrt Sina Frei vielen arrivierten Fahrerinnen das Fürchten.
Foto: Instagram
Mathias Germann

Sina Frei ist der Shootingstar am Mountainbike-Himmel. Mit 22 Jahren hat sie sich in ihrer ersten Saison bei der Elite bereits durchgesetzt. Doch was heisst durchgesetzt? Die Zürcherin aus Uetikon am See lehrt viele arrivierte Fahrerinnen das Fürchten. 
Im Schatten von Landsfrau und Weltcup-Leaderin Jolanda Neff (28) fährt sie auf leisen Sohlen Spitzenplätze heraus.

Historisches EM-Gold bei der U23

Im Cross Country wurde sie schon zweimal Vierte. Und das, obwohl sie noch bei der U23 starten könnte. Das machte sie Ende Juli ausnahmsweise bei der EM in Brünn (Tsch) – und holte prompt zum vierten Mal nacheinander Gold. Historisch.

«Das war sehr emotional», erklärte Frei. Wobei man schon bei der ersten, ganz grossen Qualität Freis angelangt ist – 
ihrer Freude am Sport. «Ich habe als Kind auch Ballett 
gemacht und Fussball gespielt. Durch meinen Vater kam ich dann zum Mountainbike – es war Liebe auf den ersten Blick.» Tatsächlich war Frei bereits 
12 Jahre alt, als sie mit dem Sport begann. Ihr Talent und 
Arbeitseifer machten jedoch rasch klar, dass sie die Werkzeuge für eine grosse Karriere mitbringt. «Ich fahre auch gerne bei Regen oder Schnee», sagt sie lachend, «Hauptsache, ich bin auf dem Rad und in der Natur.»

Vor- und Nachteile durch 
ihre Körpergrösse

Doch da war noch eine 
Komponente, welche Zweifler auf den Plan rief. Frei war klein. Und ist es auch heute mit 1,51 m noch. Bergauf profitiert sie zwar davon, dass sie nur 47 Kilo hochschleppen muss. «Stimmt. Je steiler, desto besser.» In der Fläche aber fehlt ihr aufgrund der kleineren Hebelwirkung die ganz grosse Wucht. Frei klagt deswegen nicht. Im Gegenteil. Sie führt den Faktor Windschatten auf. «Ich profitiere, wenn ich hinter jemandem fahre. Und gebe wenig Windschatten ab, wenn ich vorne bin.»

Bleibt das Mentale. Hat sie sich wegen ihrer Körpergrösse je blöde Sprüche anhören müssen? «Nein, eigentlich nie», sagt sie. Und ergänzt schmunzelnd: «Ich wurde aber wohl ab und 
zu unterschätzt. Das war dann eher ein Vorteil.»

Frei weiss: Auf diesen Bonus kann sie nicht mehr zählen. Obwohl sie nur 1,51 m misst, zählt sie bereits zu den Grossen im Mountainbike-Sport.

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