Die schlimmen Vorfälle mit den Drogen- und Alkoholeskapaden auf Mallorca und in einem deutschen Hotel in Frankfurt erschrecken die Fans von Ex-Radstar Jan Ullrich im Sommer. Der 44-Jährige entsetzt mit seinem Zustand. Der ehemalige Tour-de-France-Sieger hat sein Leben nach der Trennung von Frau und Kindern im Frühling nicht mehr im Griff.
Die Reisslinie zieht Ullrich mit der Einweisung in eine Entzugsklinik in Deutschland. Eine erste Therapie beginnt er Anfang August in Bad Brückenau. Dann folgt ein Aufenthalt in Miami (USA) und nun sechs Wochen Behandlung in Europa.
Mit Entgiftung Fundament wieder gelegt
Ullrich erklärt nun einer Stellungnahme bei «BILD», wie er sich wieder fangen will. Er habe während der Entgiftungszeit in Miami viel gelernt. Mir ist nun bewusst, dass ich aus Gründen, auf die ich heute nicht eingehen möchte - erkrankt bin», schreibt er.
«Ich habe mit der Entgiftung das Fundament für mein neues Leben gebaut. Wenn man so will, habe ich die ersten Etappen meiner persönlichen Tour de France bewältigt», sagt Ullrich. Er werde der alte, neue Jan sein, der alles daran setze, seine Dämonen zu besiegen.
Für ihn ist klar, dass er einen Schlussstrich unter die unrühmliche Vergangenheit machen muss. Die knallharte Aussage Ullrichs: «Menschen – die mich mit falschen Intentionen manipuliert haben – haben in meinem Leben nichts mehr verloren.»
Trotz der Krise ist er nicht ganz am Boden zerstört und sieht sogar etwas Positives. Ullrich: «Ich habe realisiert, dass ich trotz meiner Situation sehr viel gewonnen habe. Denn ich habe verstanden, dass ich Freunde habe, die da waren, als ich sie brauchte.»
Ullrich entschuldigt sich
Halt geben sollen ihm seine Kinder. Jan sagt dazu: «Ich habe 4 wundervolle Kinder, die mich aufrichtig lieben. Egal ob ich erfolgreich bin oder nicht. So etwas kann kein Geld der Welt aufwiegen.» Er entschuldige sich bei allen, die er wegen seiner Erkrankung nicht mit dem nötigen Respekt behandelt habe.
Der Wille, es besser zu machen, ist bei Ullrich vorhanden. Zum Abschluss verspricht er: «Fehler zu machen ist Teil Mensch zu sein. Entscheidend ist, ob der, der fällt, bereit ist, wieder aufzustehen und um die 2. Chance im Leben zu kämpfen. Das werde ich versuchen.» Die Zukunft wird zeigen, ob er den Rank wieder findet. (rib)