Ein mentaler Kurzschluss, der Griff zum Handy, ein unbedachter Tweet. Manch einem ist dies schon passiert. Der Sport mit seiner ganzen Emotionalität ist dafür prädestiniert. Im Fall von Oleg Tinkov, dem ehemaligen Boss des Teams Tinkoff, ist dies nicht der Fall. Was der russische Unternehmer von sich gibt, ist nichts anderes als beschämend.
Aber was ist passiert? Während der Königsetappe der Tour de France greift Tinkov den spanischen Rad-Star Alberto Contador (34) via Twitter frontal an: «Geh heim, du bist müde.» Und er rät Contadors aktuellem Team Trek-Segafredo: «Hört auf, wegen ihm Geld in den Sand zu setzen.»
Zur Erinnerung: Contador erlebte am Sonntag einen rabenschwarzen Tag in den Bergen, er stürzte zweimal und büsste bis ins Ziel 4:19 Minuten ein. Aus der Traum vom Tour-Podest!
Mitleid hat Tinkov allerdings nicht. «Conta sieht wie eine dumme, hinkende Ente aus. Er sollte aufhören, ein Verlierer zu sein.»
Offensichtlich hat der Russe – er ist geschätzte 1,2 Milliarden Dollar reich – noch immer nicht verdaut, dass Contador letztes Jahr sein Team verliess. Wir erinnern uns: Als der zweifache Tour-de-France-Sieger im September verkündete, dass er zu Trek-Segafredo-Wechseln würde, schrieb Tinkov auf Instagram: «Contador ist ein spanisches Stück Sch...» Und: Auch damals brachte er schon schon seinen «Enten-Spruch», den er auch jetzt wieder verwendete.
Tinkov wird sich wohl kaum mehr ändern. Und er fühlt sich bestätigt. Auf Twitter lässt er verlauten: «Alle meine Voraussagen haben sich bestätigt. Sorry, Haters.»