Seine Ansage war klar: «Ich bin hier, um Gold zu gewinnen. Das ist mein Ziel.» Und nun? Wurde es EM-Silber. Stefan Küng verpasst nach 2020 und 2021 seinen erstrebten Gold-Hattrick. In der belgischen Provinz Limburg fehlen ihm im Zeitfahren zehn Sekunden zum Titel.
«Ich habe auf der Fläche nicht ganz die Power auf die Pedale gebracht, die es benötigt hätte. Ich habe mich wohlgefühlt, aber daran muss ich noch etwas arbeiten», sagt der Thurgauer.
«Das kommt gut»
Drei Tage nach seinem ersten Sieg an einer Grand Tour an der Vuelta wurde Küng seiner Favoritenrolle nur im ersten Abschnitt der 31,2 km langen Strecke gerecht. Bei einsetzendem Regen legt er die beste Zwischenzeit hin, muss sich am Ende aber dem Italiener Edoardo Affini geschlagen geben, der mit einem Steigerungslauf zu Gold fährt. Bronze geht an Affinis Landsmann Mattia Cattaneo.
Küng: «Hätte ich wählen können, hätte ich sicher den Vuelta-Sieg genommen. Denn zweimal Europameister war ich schon.» Er sei zuversichtlich, dass er in zehn Tagen an der WM in Zürich parat sein werde. «Noch ein oder zwei Trainings, dann kommt das gut.»
Bissegger auf Platz 12
Nicht auf Touren kommt Stefan Bissegger. Der 25-jährige Thurgauer klassiert sich mit mehr als eineinhalb Minuten Rückstand auf dem 12. Rang. Der Europameister von 2022 und Silbermedaillengewinner vom Vorjahr geht als letzter auf die Strecke und hat zu Beginn die schlechtesten Bedingungen aller Fahrer. Gut möglich, dass die bei der Deutschland-Tour erlittene Handverletzung (Bissegger stürzte unverschuldet) noch handicapiert. Dazu kam eine leichte Erkältung.
Elf Tage vor dem WM-Zeitfahren in Zürich liessen zahlreiche Topfahrer die WM-Hauptprobe aus. Unter anderem nicht am Start waren die Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris, Remco Evenepoel, Filippo Ganna und Wout van Aert sowie Titelverteidiger Joshua Tarling.