«Sei nicht scheu. Das ist der Beginn eines Vertrauens-Verhältnisses», sagte Marc Bracke. Er forderte Sara Youmans (USA) und Maggie Coles-Lyster (Ka) auf, ihm Fotos «in Bikini und Höschen» zu schicken. Das behaupteten die Radrennfahrerinnen vor knapp zwei Jahren. Der Rad-Weltverband UCI nahm den Vorwurf gegen den Manager des belgischen Teams Doltcini-Van Eyck ernst und leitete im März 2020 Untersuchungen ein. Nun steht das Urteil fest: Bracke wird für drei Jahre vom Radsport suspendiert.
Für die UCI ist klar: Der Belgier hat eine ethische Grenze überschritten, die Vorwürfe der sexuellen Belästigung sind gerechtfertigt. Bracke sieht das anders. Auch sein Team betonte, dass solche Fotos «früher normal waren – viele Rad-Insider wissen das.» Die Idee dahinter: Man habe sich ein Bild der physischen Verfassung der Fahrerinnen machen wollen.
Noch ist das letzte Wort in der Causa Bracke nicht gesprochen: Er akzeptiert das UCI-Urteil nicht und geht vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS.