Er schlägt sogar den Giro-Sieger
«King Küng» nach Geduld-Sieg Leader

Stundenlang muss Stefan Küng (23) warten, ehe sein Zeitfahr-Sieg an der BinckBank Tour feststeht. Lesen hilft ihm gegen die Nervosität. Dann kann er jubeln.
Publiziert: 08.08.2017 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:23 Uhr
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Der grosse Zeitfahr-Sieger von Voorburg: Stefan Küng. Ähnlich wie beim Prolog der Tour de France in Düsseldorf herrschen auch bei der BinckBank Tour schlechte Verhältnisse.
Foto: REUTERS
Mathias Germann

Dritter Saison-Sieg für Stefan Küng! Der Ostschweizer zeigt in der zweiten Etappe der holländisch-belgischen BinckBank Tour eine starke Leistung und nimmt der Konkurrenz nach 9 nassen Kilometern vier und mehr Sekunden ab. Zweiter wird der Pole Maciej Bodnar, Dritter Tom Dumoulin (Ho) – der Giro-Sieger verliert bereits 9 Sekunden auf Küng. 

«BinckBank Tour, was ist denn das?», wird nun der eine oder andere fragen. Aber: Das nach einem holländischen Online-Broker benannte Mehretappen-Rennen ist durchaus prestigeträchtig. Oft wird es auch Benelux-Runfahrt genannt. Der Event zählt nicht nur zur UCI World Tour, sondern ist mit 500 zu vergebenden Punkten auf der gleichen Stufe wie die Tour de Suisse angesiedelt. Zum Vergleich: Nur die Tour de France (1000 Punkte), der Giro und die Vuelta (je 850 Punkte) schenken mehr ein. 

Bis «King Küng» allerdings jubeln kann, muss er sich lange gedulden. Warum? Weil der Schweizer Meister sehr früh startet. Im Zelt neben dem Ziel harrt Küng zweieinhalb Stunden aus – und sitzt dabei auf dem heissen Stuhl des Führenden! «Es war eher ein kalter Stuhl», sagt Küng schmunzelnd. Der Grund: nasskalte Temperaturen machen die Warterei nicht unbedingt angenehm. Doch der 23-Jährige weiss sich zu helfen, zückt ein Buch und liest. «Ich konnte ja nicht immer auf den TV schauen, das hätte mich nervös gemacht. Jetzt bin ich erleichtert, dass alles vorbei ist.»

Für den Gymnasium-Absolventen, beim Prolog der Tour de France vor gut einem Monat noch Zweiter, ist der Erfolg in Voorburg (Ho) ein süsser Sieg. Dass er etwas bessere, weil weniger nasse Bedingungen als viele Konkurrenten vorfindet, sei ihm gegönnt. «Ich bin in Form, fühle mich gut», sagt Küng. Und: Er erobert sogar das Leadertrikot. «Ich hoffe, es noch bis zum Ende tragen zu können. Ich bin bereit zu kämpfen!» 

Die BinckBank Tour (total 7 Etappen) dauert noch bis Sonntag. 

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