Becerra bricht nach Rad-Defekt in Tränen aus
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Herzzerreissende Szene an WM:Becerra bricht nach Rad-Defekt in Tränen aus

Drama an der WM
Niemand hilft ihm – Rad-Junior (18) bricht in Tränen aus

Noch knapp 80 Kilometer müssen die Junioren an der Rad-WM bis ins Ziel zurücklegen, als der Kolumbianer German Gomez Becerra einen Defekt einfängt. Was danach folgt, ist herzzerreissend.
Publiziert: 27.09.2019 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2019 um 13:46 Uhr
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German Gomez Becerra bricht nach einem Defekt in Tränen aus.

Völlig verloren steht der junge Kolumbianer German Gomez Becerra (18) am Strassenrand und hält sein kaputtes Hinterrad in die Luft. In einer Abfahrt löste sich der Reifen von seinem Laufrad, weshalb er nun vehement nach einem Ersatzrad verlangt.

Doch:  Ein Teamauto nach dem anderen fährt an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Der Kolumbianer wird komplett ignoriert! Zu viel für den Rad-Junior – er bricht in Tränen aus. Seine Verzweiflung ist schliesslich so gross, dass er sich dazu entscheidet, bis ins Ziel in Harrogate zu laufen.

Die Bilder des weinenden 18-Jährigen gehen um die Welt. Als «herzzerreissend» und «unglaublich traurig» wird die Szene beschrieben. Der Vorfall löst jedoch auch Empörung aus. «Wie kann es sein, dass ein Fahrer seine Träume vom Weltmeistertitel begraben muss, weil ihm niemand ein Rad gibt?», fragt der belgische Radprofi Iljo Keisse auf Twitter. Auch Hannah Troop, Kommunikationsverantwortliche beim Team EF Education First, findet klare Worte für das Drama. «Es ist scheisse, so etwas sehen zu müssen», sagt Troop und fügt hinzu: «Ich habe schon viel mit kolumbianischen Radtalenten zusammengearbeitet und weiss deshalb, wie schwierig es für diese ist, den Sprung nach Europa zu schaffen.»

«Da war kein neutraler Materialwagen»

Die gute Nachricht: Nachdem Gomez Becerra einige Meter zu Fuss zurücklegt, kommt ihm endlich das kolumbianische Teamauto zur Hilfe. Der Kolumbianer kann das Rennen fortsetzen. Eine Spitzenplatzierung ist durch den Defekt jedoch futsch.

«Ich war sehr frustriert und wütend», gesteht der Kolumbianer in einem Interview nach dem Rennen. Gomez Becerra: «Ich habe mich während dem ganzen Jahr auf diese Weltmeisterschaften vorbereitet und wollte mein Land so gut wie möglich vertreten.» Seiner Meinung nach ist seine Misere jedoch nicht die Schuld der Rennorganisatoren. «Da war kein neutraler Materialwagen. Deshalb musste ich warten, bis mein Teamwagen kommt», schildert der Kolumbianer die Situation.

Am Ende reicht es für Gomez Becerra für den 60. Rang. Sein Rückstand auf Sieger Quinn Simmons weist dabei knapp 17 Minuten auf. (jk)

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