Eine langjährige Untersuchung der italienischen Behörden kommt zum Schluss: Die Camorra ist ins vorzeitige Giro-Aus von Marco Pantani 1999 involviert. Beweise würden dies belegen, berichtet unter anderem die «Gazzetta dello Sport».
Pantani, der 2004 an einer Überdosis Kokain im Alter von 34 Jahren starb, führte den Giro als Leader zwei Tage vor Schluss an und hätte wohl das Rennen gewonnen. Bei einem Bluttest vor der Etappe nach Madonna di Campiglio wurde beim Italiener aber ein Hämatrokrit-Wert von 51,9 Prozent gemessen. Erlaubt waren damals nur 50 Prozent. Konsequenz: Pantani wurde aus dem Giro ausgeschlossen.
Seit langem hingen die Gerüchte in der Luft, dass die Mafia – namentlich die Camorra – ihre Finger im Spiel hatte. Die Organisation hätte bei einem Giro-Gewinn Pantanis sehr viel Geld verloren, bei einem Aus aber sehr viel Geld gewonnen.
Der verurteilte Mafioso Renato Vallanzasca hat die Camorra-Beteiligung am Pantani-Aus gegenüber den Ermittlern bestätigt. Die «La Repubblica» hat ein Tonband veröffentlicht, auf dem Vallanzasca sagt: «Grundsätzlich ist die Camorra Schuld, dass Pantani den Giro verloren hat.»
Laut «Gazzetta» hat die Mafia einen Arzt bedroht und ihn gezwungen, den Bluttest Pantanis zu manipulieren, damit dieser positiv getestet wird. (rib)