Lance Armstrong gesteht seine schlimmste Tat
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Armstrong gesteht in Doku:Lance Armstrong gesteht seine schlimmste Tat

Diesmal hat es nichts mit Doping zu tun
Lance Armstrong gesteht seine schlimmste Tat

Lance Armstrong ist tief gefallen. Wie tief, zeigt auch der zweite Teil seiner ESPN-Doku, in der er Unfassbares enthüllt.
Publiziert: 02.06.2020 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2020 um 14:52 Uhr
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Lance Armstrong enthüllt weiter aus seiner dunklen Vergangenheit.
Foto: imago images/Belga

2013 ist das Jahr, in dem sich alles ändert im Leben von Lance Armstrong. Bis dahin ist er der grosse Held, das Stehaufmännchen, der Vorzeige-Athlet. Mit 25 Jahren erkrankt der US-Amerikaner an Hodenkrebs. Doch er schlägt dem Tod ein Schnippchen und macht sich auf, sieben Tour-de-France-Triumphe in Folge einzufahren und einer der besten Rad-Fahrer der Geschichte zu werden. Ein Helden-Epos, wie er normalerweise nur in Märchen und Hollywood-Filmen erzählt wird.

Doch dann kommt eben das ominöse Jahr 2013, als Armstrong sein umfängliches Doping-Geständnis ablegt. Der tiefe Fall eines einst so grossartigen Sportlers. Was er nur war, weil er laufend betrogen und gelogen hat. Das Image? Logischerweise im Eimer. Mithilfe der ESPN-Dokumentation «LANCE» will er mit allem und jedem aufräumen. Der erste Teil wurde bereits veröffentlicht.

Jetzt folgt der zweite Teil. Und auch darin schockiert der heute 48-jährige Armstrong mit einigen haarsträubenden Aussagen. Was denn das schlimmste sei, das er je getan habe, wird er gefragt. Der Ex-Rad-Star überlegt lange. Man erwartet als Antwort etwa: «Doping.» Doch er überlegt länger und länger.

Erst Helferin, dann Sündenbock und «Hure»

Schliesslich sagt Armstrong: «Wahrscheinlich ist es, wie ich Emma O'Reilly behandelt und wie ich über sie gesprochen habe. Das ist vermutlich das schlimmste.» Das lässt aufhorchen. Wer ist Emma O'Reilly? Und was könnte Armstrong ihr angetan haben, das noch schlimmer ist, als Millionen von Fans, Sponsoren, Medien und Familienmitglieder jahrelang zu belügen?

O'Reilly war von 1996 bis 2000 Masseurin, Physiotherapeutin und Armstrongs persönliche Assistentin beim US Postal Service Cycling Team. Dass das Team den Doping-Missbrauch auf eine neue Ebene hob, war ihr bekannt. Sie half sogar mit, es zu vertuschen, indem sie beispielsweise Nadeleinstiche an den Armen mit Make-up überdeckte.

Als O'Reilly 2004 damit an die Öffentlichkeit ging, startete Armstrong die Offensive, sagte, sie sei nicht freiwillig gegangen, sondern wegen «unangemessener Dinge» entlassen worden. Ob er denn dafür Beweise hätte? Armstrong antwortete, O'Reilly habe das alles erfunden, weil sie stinksauer aufs Team war. «Sie hat Angst, dass wir sie … als Hure, oder was auch immer, outen. Nebenbei behauptete der Rad-Fahrer öffentlich, O'Reilly sei Alkoholikerin.

Armstrong im «vollem Angriffsmodus»

O'Reilly tritt im zweiten Teil der TV-Doku ebenfalls auf. Dort prangert sie wegen der Doping-Vergehen aber nicht die Fahrer an, sondern den Welt-Verband UCI: «Ich dachte irgendwie, wenn ich mich jemals zu Wort melden wollte, dann nur, um Gutes zu tun», sagt sie. «Bei meinen Enthüllungen ging es eigentlich um die UCI. Sie sind es, die dieses Problem schaffen.»

«Es ärgerte mich, dass das ganze System nicht zum Schutz des Fahrers eingerichtet wurde. Sie waren nur Futter für die grossen Pläne anderer Leute», so die Physiotherapeutin weiter.

Auslöser, dass O'Reilly überhaupt an die Öffentlichkeit trat, war der Tod von Marco Pantani (†34) im Jahr 2004. Und Armstrong tat daraufhin, was er immer getan hatte. Wie er selbst sagt, ging er in den «vollen Angriffsmodus» über.

«Ich war ein Idiot»

Auch über seine Aussagen gegenüber O'Reilly hat Armstrong mittlerweile nachgedacht: «Eine Frau eine Hure zu nennen, war einfach völlig inakzeptabel. Ich glaube, es ist echt schwierig, schlimmer zu sein als das.» Warum hat er es denn trotzdem getan? «Weil ich ein Idiot war und im vollen Angriffsmodus. Deshalb habe ich es getan. Ich hätte alles gesagt.»

Seit Montag ist der zweite Teil der «LANCE»-Dokumentation draussen. Darin räumt der ehemalige Rad-Star weiter auf. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Rehabilitation für einen Menschen, der in seinem Leben mehr als einmal die falsche Entscheidung getroffen hat. (leo)

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