Vielleicht bringt Tom Boonen der 13. Rang in seinem letzten Rennen Glück für die Zeit danach. Der vierfache Roubaix-Sieger bestritt am Sonntag sein letztes Rennen als Radprofi. Was er anpeilte, verpasste er: Er wollte mit fünf Siegen alleiniger Rekordsieger werden – jetzt muss er die Ehre weiterhin mit dem Landsmann Roger de Vlaeminck (69) teilen.
Damit blieb Tom Boonen (36) auch ein zweiter Wunsch verwehrt – mit einem Erfolg abzutreten. Doppelt bitter für ihn, dass der langjährige Konkurrent Fabian Cancellara (3x Roubaix-Sieger) sein letztes Rennen «a la grande» gewinnen konnte – als Olympiasieger im Zeitfahren in Rio.
Sieg für Van Avermaet
Zusammen mit Greg van Avermaet (31) dürfen sich auch seine zwei Schweizer Helfer Martin Elmiger und Stefan Küng freuen. Beide Schweizer fahren den Klassiker allerdings nicht zu Ende, geben kurz nach dem Wald von Arenberg auf. Der Thurgauer Küng stürzte zuvor noch, hat sich dabei aber nicht verletzt.
«Es war ein Rennen, von dem ich dachte, dass ich es nie gewinnen werde», sagt Sieger Van Avermaet nach dem Rennen. «Aber meine Teamkollegen haben heute eine ausgezeichnete Arbeit gemacht.»
Er habe bei diesem Staubrennen viel gelitten, aber bei einem Sieg vergesse man alles. «Weil Stybar im Finale nicht mitarbeitete, hatte ich im Sprint doch grossen Respekt vor ihm.»
Zdenek Stybar (Tsch) ist der Helfer von Tom Boonen. Er wird nach 257 km Zweiter im Spurt auf der offenen Rennbahn in Roubaix vor Sebastian Langeveld (Ho). Der slowakische Weltmeister Peter Sagan werfen Schwäche und gleich zwei Defekte aus der Entscheidung.