Der Doppel-Schmatzer soll sexistisch sein
Vuelta plant ein Kuss-Verbot!

Für die einen ist es schlicht ein schönes Bild. Für die anderen eine sexistische Darstellung. Fakt ist: Die Vuelta schränkt die Funktion der Podest-Ehrendamen ein.
Publiziert: 20.07.2017 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:25 Uhr
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Damit ist bald Schluss: Vuelta-Leader Alberto Contador lässt sich küssen.
Foto: Getty Images

Ein Küsschen rechts, ein Küsschen links, manchmal noch ein Küsschen rechts. Das alles zweimal, versteht sich – schliesslich stehen ja zwei Ehrendamen auf dem Podest. Und danach? Genau: Der berühmte Doppelkuss auf die Wangen des Siegers.

Es ist ein Bild, dass wir von Siegerehrungen nach Radrennen seit jeher kennen. Aber: Damit könnte bald Schluss sein! So will die Vuelta (Start am 19. August) die Funktion der hübschen Hostessen einschränken – und damit ein Zeichen gegen die sexistische Darstellung der Ehrendamen auf dem Podest setzen.

«Es geht nicht um die Küsse bei der Begrüssung. Diese werden wir nicht verbieten, denn sie gehören zur spanischen Kultur und Tradition», erklärt Vuelta-Direktor Javier Guillén. Aber: «Bei der Preisübergabe gibt es keine Küsschen mehr.» 

Die Vuelta ist mit dieser Änderung nicht allein. Im Gegenteil: Die Tour Down Under in Australien verzichtet seit diesem Jahr sogar ganz auf die Podest-Schmatzer. 

Bei der Tour de France gibt es vorerst keine solche Pläne. Und so wird Gesamt-Leader Chris Froome (32) auch weiterhin geküsst werden. Auch nach der heutigen Etappe? Die Chancen des Briten stehen gut.

Einerseits hat «Froomey» auch in den Alpen alles unter Kontrolle, anderseits bleibt seinen Gegner heute eine letzte Chance, ihm vor dem Zeitfahren am Samstag Zeit abzunehmen.

Ob Romain Bardet (Fr), Rigoberto Uran (Kol) und Fabio Aru (It) heute angreifen? Es scheint, als wären sie mit Platz 2 oder 3 in Paris bereits zufrieden. Sicher ist: Das Finale mit dem Schlussanstieg zum Col d'Izoard (2360 m) wird spektakulär!

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