Godi Schmutz, bei der Tour de Suisse 1981 sind Sie gestorben. Erinnern Sie sich?
Natürlich. Es war das grosse Duell mit Beat Breu. Wir waren Teamkollegen, wollten aber beide die Tour gewinnen. Breu glaubte, dass ich für ihn fahren würde. Ich aber fuhr für mich. Was Breu dann zur Aussage bewegte: «De Gottfried isch für mi gstorbe.»
Der Spruch erlangte Kultcharakter. Werden Sie heute noch darauf angesprochen?
Ja, oft. Das Duell ist vielen Leuten noch präsent. In der breiten Öffentlichkeit bin ich erst mit Breus Sprüchen bekannt geworden.
Im Vergleich zu Breu wurde es aber ruhig um Sie. Wollten Sie nie einen Sex-Saloon eröffnen?
(lacht) Nein! Und nach dem Rücktritt dachte ich auch nie an ein Comeback. Ich wurde Versicherungs-Berater.
Wie sind Sie mit dem Radsport verbunden geblieben?
Ich leite beim RMV Elgg den Nachwuchs, Buben und Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren. Andrea Wolfer, die Schweizer Bahn-Meisterin ist bei uns gross geworden. Auch Kristina Tschanz, die Schweizer Junioren-Meisterin. Als Vorbild nehme ich immer Fabian Cancellara. Technisch gibts keinen Besseren.
Angesichts Ihrer frühen Todsagung wirken Sie selber noch ziemlich fit.
Ich bin den Marathon in 2:50 Stunden gelaufen, habe Waffenläufe bestritten und fahre noch jede Woche Velo. Wettkämpfe mache ich aber kaum noch. Sonst packt mich der Ehrgeiz wieder, wie früher im Kampf mit Breu.