Mamma mia! Vor der letzten Kurve der 19. Giro-Etappe hinauf nach Santuario di Castelmonte liegt Mauro Schmid (22) zuvorderst, er hat die wichtige Innenbahn der Bande entlang. Doch dann passiert es: Der Holländer Koen Bouwman (28) kommt mit Schwung von Aussen und schneidet gnadenlos rein. Ein hartes, aber faires Manöver. Die Folge? Schmid muss bremsen, verliert den Schwung und wird Zweiter. Bitter!
Es ist der zweite Giro-Etappensieg Bouwmans, er gewann schon die siebte Etappe. Schmid dagegen verpasst die letzte realistische Chance auf das oberste Treppchen. Der Mann aus Steinmaur ZH verwirft kurz vor der Ziellinie zweimal die Hände – ganz offensichtlich ist er sauer auf seinen Gegner. Gegenüber Eurosport sagt Schmid noch voller Emotionen: «Der zweite Platz ist jener des ersten Verlierers. Meiner Meinung nach war es kein fairer Sprint. Er hat mich weggedrückt, ich konnte nichts mehr tun.»
Letztlich bleibt es dabei, das Resultat zählt. Und Schmid muss sich nach seinem Giro-Triumph im Vorjahr (11. Etappe) Platz 2 begnügen. Der Frust, aus der Fünfer-Ausreissergruppe nicht gewonnen zu haben, ist gross. Denn: Schmid machte von allen den stärksten Eindruck.
Carapaz kommt nicht weg
Im Kampf um das Gesamtklassement wetzen die Top-Stars beim Schlussanstieg die Klingen. Richard Carapaz (28, Equ), der Mann in der Maglia Rosa, testet dabei seine Gegner Jai Hindley (26, Aus) und Mikel Landa (32, Sp) – er kann sie aber nicht abschütteln. Carapaz bleibt zwar vorne, sein Vorsprung von 3 Sekunden auf Hindley ist aber minimal. Landa liegt 1:05 Minuten zurück.
Am Samstag folgt die letzte (Berg-)Etappe, ehe der Giro am Sonntag beim Einzelzeitfahren in Verona (17,4 km) entschieden wird.