Die Uhren-Manufaktur TAG Heuer aus La Chaux-de- Fonds wagt den Schritt. Und ist anderen wieder ein paar Längen voraus. Nach intensiver Werbung mit prominenten Leistungssportlern (Tiger Woods, Lewis Hamilton und Fernando Alonso) steigt das Unternehmen in den Radsport.
Vorerst als Co-Sponsor von BMC, dem Velo-Hersteller aus Grenchen. Den Uhrenpapst nennen sie Jean-Claude Biver, den CEO von TAG Heuer. Der Mann, der jedes Mail persönlich beantwortet, wagt sich mit der «Connected» als erster Luxus-Uhrenhersteller auf den Smartwatch-Markt.
Der Radsport soll ihm helfen, seine Botschaft zu transportieren. Es ist die Traum-Hochzeit im Schweizer Sport. Aber es wird nicht ohne Reibereien abgehen.
Denn Jean-Claude Biver spielt nicht gerne die zweite Geige. In ein, zwei Jahren wird er BMC als Hauptsponsor ablösen.
Schnellstens muss er dem General Manager des Teams, dem Amerikaner Jim Ochowicz, eine andere Arbeitsweise beibringen. Weg vom arroganten und kontrollierten Führungsstil – hin zu einem freundlichen, offenen Team. Das endlich auch seine Schweizer Wurzeln zeigen darf.
Denn mit Tejay van Garderen (USA) wird BMC nie die Tour de France gewinnen. Bereits weg ist «Das Ein-Milionen-Baby» Dennis Phinney (USA). Ausser Arroganz brachte der nichts. BMC-TAG Heuer muss sympa sein, wie die Franzosen sagen – das Team muss Sympathien erobern. Siege kommen 2017 erst an zweiter Stelle.