Marc Hirschi hat das gewisse Etwas. Was das genau ist? Es ist schwierig zu sagen, aber gut zu sehen. Einerseits ist da sein Talent und seine Klasse, klar. Es ist schlicht herausragend, wie stark er mit 22 Jahren bereits fährt. Noch mehr beeindruckt mich aber die Art, wie ruhig sich Hirschi inmitten der Top-Shots der Szene verhält. Er fährt unscheinbar und ist doch stets aufmerksam. Es sind auch diese Qualitäten, die ihn zu einem Rad-Diamanten machen.
Dabei hätte Hirschi genügend Möglichkeiten, um Fehler zu machen – auch bei der WM. Denn: Bereits 40 Kilometer vor dem Ziel er auf sich alleine gestellt. Kein Temkollege ist mehr da – weder Dillier, noch Pellaud, Schär, Albasini oder Gasparotto (sie sind im Schnitt 33,4 Jahre alt).
Alle haben aufgegeben oder wurden abgehängt. Auch wenn Gasparotto mit einem Defekt letztlich Pech hat: Die Taktik von Swiss Cycling, Hirschi bis 15 Kilometer vor dem Ziel zu beschützen, geht in die Hose.
Doch auch jetzt lässt sich Hirschi nicht beirren. Einmal pokert wie ein Routinier, dann greift an, später versteckt er sich wieder im Feld und holt am Ende sogar noch Bronze.
Cool, cooler, Hirschi!